Geringste stufe von 100 Euro

Wien: Aufstand gegen Mini-Klimabonus

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Am Tag nach der Steuerreform wird klar: Die Wiener bekommen am wenigsten. Das sorgt für Unmut.

 

 

Wien. Die Statistik Aus­tria lieferte am Montag die Klimabonus-Landkarte für Österreich. Darauf klar zu erkennen: Die Wiener bekommen am wenigsten – und das ausschließlich.

Vier Stufen. Die anderen großen Städte wie Graz, Innsbruck und Linz fallen bereits in Stufe 2 (133 Eu­ro) wie weitere 106 Gemeinden und das Wiener Umland. Die dritte Stufe (167 Euro) erhalten 443 Umland-Gemeinden. Gut ein Drittel der Bevölkerung lebt auf dem Land und hat Anspruch auf die Höchststufe – 200 Euro.

Mehr Öffis. Berücksichtigt wurde für die Klassi­fizierung neben der Ein­teilung der Gemeinden in Stadt, Land und Umland („Urban-Rural-Typologie“) ausschließlich die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr. Und laut Regierung ist das öffentliche Verkehrsnetz in Wien eben das beste. Nur: Hier leben 21,5 Prozent der Bevölkerung. Betrachtet wurde Wien als Gemeinde – Unterschiede zwischen Innenstadt und Stadtrand blieben unberücksichtigt.

„Unfair!“ Die Debatte kocht in sozialen Medien hoch – und ruft selbst Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf den Plan. „Durch den sogenannten Klimabonus werden nicht nur die Wienerinnen und Wiener, sondern alle Bewohnerinnen und Bewohner von großen Städten in Österreich weniger stark profitieren als die Bewohnerinnen und Bewohner der ländlichen Gebiete.“

Auch Günter Steinbauer, Chef der Wiener Linien, schreibt: „Die Landbewohner tragen mehr zur Klima­erwärmung bei, unter der die Stadtbewohner mehr leiden, und damit das so bleibt, kriegt man am Land einen Klimabonus.“


Video zum Thema: Wien: Aufstand gegen Mini-Klimabonus
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