Die globale Mafia fühlt sich wohl in Österreich. Geschossen wird aber nur selten.
Das blutige Ereignis vor dem Figlmüller ist ein Bruch einer bisher eisernen Regel: Geschossen wird in Wien nämlich nur in Ausnahmefällen. Denn Österreich dient eher als Rückzugsgebiet, „sicherer Hafen“ und auch Geldwaschmaschine der Mafia.
Westbalkan
Schon seit Jahren hat sich die österreichische Hauptstadt als wichtige Drehscheibe der verschiedenen Mafia-Organisationen etabliert. Als der italienischen Polizei vor wenigen Wochen ein Schlag gegen die ’Ndrangheta, den kalabresischen Zweig der Mafia, gelang, gab es auch in Österreich Razzien. Neben den klassischen italienischen Mafia-Vereinigungen sind in Wien auch die Ost- und eben die Balkan-Mafia engagiert. Besonders aktiv: die Russen, Georgier, Tschetschenen und Aserbaidschaner, und vom Westbalkan, auch aufgrund der guten historischen Verbindungen: die Serben, Albaner und Montenegriner.
Hauptgeschäftsfelder sind neben dem Drogen- und Frauenhandel zunehmend auch das Geschäft mit gefälschten Medikamenten und Sportwetten.
Weißgewaschen wird das Geld vor allem mit Luxusimmobilien in Tirol, Salzburg und Wien.