Burgenländerin ohne jede Einsicht: "Bin nur kurz in der Wäscherei gewesen."
Montagvormittag in der Columbusgasse in Wien: Eine Zeugin bemerkt in einem geparkten Auto zwei Kleinkinder – eines, das sich in seiner Verzweiflung über die Hitze und den fehlenden Sauerstoff ganz ausgezogen hat und ein Baby in einem Maxi-Cosi-Sitz.
Beide Kinder weinen, draußen hat es mehr als 30 Grad – im weißen Kombi, bei dem alle Fenster fest verschlossen waren, hat es bald schon Temperaturen wie in einem Backofen. Die Zeugin zögert jedenfalls keine Minute und alarmiert sofort die Polizei – bis die Cops eintreffen, versucht sie, die Kids zu beruhigen (und macht ein Video, um den Beamten zu zeigen, dass tatsächlich keine Fenster des Pkw auch nur einen Spalt geöffnet waren). Die Frau ist empört: „Ich habe selbst Kinder. Wie kann man ihnen nur so etwas antun?“
Polizei ließ Beschuldigte unbehelligt fahren
Nach zehn bis 15 Minuten – mittlerweile ist es fast Mittag, die Gluthitze steigt außerhalb wie auch im Auto mit burgenländischem Kennzeichen immer weiter – kommt eine Streife vor Ort. Just in diesem Moment biegt auch die Mutter in die Gasse, die ihre völlig verstörten und nass geschwitzten Kinder vor den Augen der Beamten und der Passanten in die Arme nimmt und so tut, als wäre nichts passiert: „Ich hab’ nur kurz in der Wäscherei etwas erledigt.“ Es ist eine Münzwäscherei, wo man selbst waschen und schon mal längere Zeit dafür brauchen kann. Die Polizei glaubt der Frau offenbar trotzdem und lässt sie, ohne sie weiter zu behelligen, fahren. Polizeisprecher Paul Eidenberger zu ÖSTERREICH: "Wenn die Mutter nicht rechtzeitig gekommen wäre, hätten wir sicher sofort Maßnahmen ergriffen." Auch wenn dieser Fall nicht strafbar gewesen sei, ist er für "Kinder auf jeden Fall unzumutbar." (kor)