Mehr Polizei als Demonstranten war am Sonntag in der Wiener Innenstadt zu sehen.
Die Spannung war groß – wie das Polizei-Aufgebot. Am Ende standen aber rund 200 Polizisten ein paar Dutzend Corona-Narren gegenüber. Die als „weltgrößter Faschingsspaziergang“ im Internet beworbene Demo, die auch nicht angezeigt wurde, verkümmerte zum Totalflop. Einige wenige kamen maskiert und wurden von den Beamten am Wiener Maria-Theresien-Platz in Empfang genommen. Abstand halten war bei dem kleinen Grüppchen weniger das Problem.
Ärger über Teil-Ring-Sperre für Demo von nur 30 Autos
Und auch die sogenannte Auto-Blockade, zu der Mario Rosensteiner aufrief, und bei der 1.800 Pkws und Radfahrer am Wiener Ring erwartet wurden, verlief am Ende unspektakulär. Motorisierte Polizisten begleiteten die maximal 30 Pkws, angeführt von einem roten Bus, über den Ring. Dafür musste nur die erste Spur gesperrt werden. Maximal ein Ärgernis für die Wiener Bewohner, aber mit den Protest-Märschen des vergangenen Sonntages, bei dem an die 10.000 Gegner – unter ihnen auch Neonazis wie Gottfried Küssel oder Identitären-Chef Martin Sellner – dabei waren, hatte das wenig gemeinsam.
Lust nach Anzeigenflut
Vielleicht ist den Regierungs-Gegnern ob des Demo-Verbots und auch der Anzeigenflut – mit bis zu 1.300 Euro Strafen – die Lust, wenn nicht der Mut auf die Straße zu gehen, vergangen.