Händler wollen nicht ''kontrollieren''

Wirbel um Maskenpflicht im Handel

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Die FFP2-Masken-Pflicht für Ungeimpfte führt zu Ärger und Verwirrung. 

Wien. Ab 15. September wird im Handel zwischen Geimpften und Ungeimpften unterschieden. Das hat die Regierung in ihrem Stufenplan angekündigt. Geimpfte müssen ab dann nur in Supermärkten, Apotheken, Öffis und Geschäften des täglichen Bedarfs FFP2 tragen, sonst reicht ein einfacher Mund-Nasen-Schutz. Nicht so für Ungeimpfte: Sie müssen in jedes Geschäft mit FFP2.

Wer prüft das? Im Handel gibt es jetzt einen Aufschrei über die Kontrollen. „Diese sind für uns undurchführbar“, sagt Handelsverbands-Chef Rainer Will zu ÖSTERREICH. Auch Handelsobmann Rainer Trefelik von der WKO sieht die Polizei in der Pflicht, nicht die Händler.

"Verunsicherung durch unkontrollierbare Regeln"

Die Polizeigewerkschaft meint: „Die Polizei hat genug andere Auf­gaben, als in Geschäften nachzuschauen, wer Maske trägt und wer nicht.“
Nehammer für Kontrolle. Der oberste Chef der Polizei, Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), stellte am Donnerstagnachmittag aber klar: „Es wird Schwerpunktkontrollen geben.“

Strafe. Wer ohne richtige Maske erwischt wird, muss 90 Euro Strafe zahlen.

Verordnung fehlt. Derzeit fehlt noch die Grundlage der Maskenpflicht. An der Verordnung wird noch geschrieben. Bei Spar will man deshalb nichts sagen. Eine Sprecherin bestätigt aber: „Wir haben genug FFP2-Masken. Für unsere Kunden sind diese gratis.“

Streit mit Ministerin. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wirft dem Handelsverband „Verunsicherung“ vor. Für sie ist klar: Die Polizei kontrolliert die Maskenpflicht.Der Verband kontert: „Es gibt dennoch „Verunsicherung durch unkontrollierbare Regeln.“

Ansage. Der Chef des Handelsverbands, Rainer Will, stellt jetzt in ÖSTERREICH zur FFP2-Maskenkontrolle bei Ungeimpften klar:

  • „Es ist für uns nicht machbar, diese Kontrollen zu übernehmen. Wir sind nicht die Exekutive.“
  • „Wir haben pro Tag vier Millionen Shopper.“
  • „Was die Masken im Handel betrifft, sagen wir, dass 99,7 % aller Fälle außerhalb des Handels stattfinden.“
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