Mafia-Umtriebe?

Zweite verweste Leiche in 2 Monaten in Wien - beide Opfer brutal ermordet

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Nur zwei Monate, nachdem in Ottakring die grausam verstümmelte, verweste Leiche eines Mannes gefunden wurde, ist die Kripo seit Donnerstag in Margareten mit einem ganz ähnlichen Fall befasst - gibt es einen Zusammenhang? 

Wien. Was ins Auge springt: Beide Verbrechen wurden durch Zufall und in so kurzer Zeit in ganz ähnlicher Umgebung entdeckt: Mitte Februar stießen Drogenfahnder des Wiener Landeskriminalamts bei der Durchsuchung einer Indoor-Hanfplantage in der Sautergasse in Ottakring auf einen stark verwesten Körper – der in der Badewanne einer Altbauwohnung lag und der offenbar zu Tode gefoltert worden war.

Wie oe24 erfuhr, sollen dem Opfer (noch zu Lebzeiten an einen Stuhl gefesselt) Penis und Hoden, einige Finger (aber nicht alle) und einige Zehen (aber nicht alle) abgehackt oder abgeschnitten worden sein. Bei der Suche nach der Identität des bedauernswerten Mannes sollen alle Spuren auf den Balkan und zu dort rivalisierenden Drogenbanden führen – Details oder Ermittlungsstand wollte die Staatsanwaltschaft trotz mehrmaliger Anfragen keine preisgeben. Die Polizei gab nach der ersten Veröffentlichung dieses Berichts bekannt, dass es sich laut DNA-Gutachten um einen 27-jährigen Serben handelt  - der jüngsten Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes zufolge auch dick im Koks-Business involviert gewesen sein soll.

Außerdem wurde noch einmal nur grob umrissen,  dass das Opfer mehrere Stiche im  Oberkörper aufwies. Und dass die Ermittler einen Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität, also mit der Jugo-Drogen-Mafia für möglich halten. Wie lange die Leiche schon in der Wohnung neben der Marihuana-Aufzuchtanlage lag, ist unklar. Es können Monate gewesen.

Folter-Mord

In diesem Haus in der Sautergasse fanden die Cops eine verstümmelte Leiche.

© Viyana Manset Haber
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Sautergasse leiche

Hinter dieser Stahltür wurde Toter bei illegaler "Indoor-Cannabis-Farm" gefunden. 

© Viyana Manset Haber
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Körper und Kopf in separaten Plastiksäcken vergraben

Letzteres gilt auch für den angeblich sehr jungen Mann, der vergangenen Freitag ebenfalls in fortgeschritten verwestem Zustand in einem Keller eines Zinshauses in der Bräuhausgasse in Margareten von Bauarbeitern entdeckt wurde. Auch hier könnte es Monate oder schon mehr als ein Jahr her sein, als der oder die Killer ihr Opfer töteten und enthaupteten – Körper und Kopf lagen in separaten schwarzen Plastiksäcken in der Erde bzw. unter Schutt vergraben.

Keller mord leiche margareten

In diesem Haus in  der Bräuhausgasse lag eine zweite, stark verweste männliche Leiche.

© Viyana Manset Haber
× Keller mord leiche margareten

Fest steht: Auch dieser Mann wurde mit einem Messer regelrecht hingerichtet. Die Leiche soll nicht nur Stich- und Schnittverletzungen an Armen und Händen aus einem möglichen Abwehrkampf aufgewiesen haben – der ganze (Ober-)Körper soll damit übersät gewesen sein. Wurde auch der noch unbekannte Mann zu Tode gefoltert? Warum wurde er gerade in diesem Haus abgelegt? Gab es auch hier davor Ermittlungen wegen Drogen und Indoor-Plantage? Führen die Spuren auch hier nach Ex-Jugoslawien? Wie viele Opfer gibt es noch? Fragen, die nicht nur die Ermittler beschäftigen, sondern auch die Öffentlichkeit brennend interessieren.

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