Verzockte Spendengelder

Krebs- Betrüger verspielte Spenden

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Er soll Spenden unterschlagen und im großen Stil verjubelt haben.

Vor dem US-Gericht steht einer der fiesesten mutmaßlichen Kriminellen: Joseph J. Der fettleibige Geschäftsmann aus der Bronx gründete in den 90er-Jahren das „Cancer Service Network“, eine Non-Profit-Organisation, um auch Wenigverdienern und Armen ein Screening und ärztliche Behandlung zu ermöglichen.

Mit Krokodilgürtel von Gucci ins Casino
Spätestens 2008 allerdings dürfte der Robin Hood in Sachen Krebs seinen Lebenswandel und damit seine Ziele radikal geändert haben – und verwendete die Spenden und Steuergelder nur noch für eines – pures Vergnügen.

Laut Anklage soll der 49-Jährige in Las Vegas, aber vor allem im Zuge von Überseereisen beim Pokern und in Casinos den Big Spender gespielt haben. Er ernährte sich nur von Steaks, hing mit Playboy-Hasen und Prostituierten herum und kleidete sich nur mit teuerster Mode wie einem protzigen Krokodilgürtel von Gucci.

Obwohl Joseph J. oft gar nicht in Amerika weilte, stellte er immense – im Grunde erfundene – Arbeitsleistungen in Rechnung. So etwa 590 Stunden im Sommer 2010, als er sich in Wien als Gast bei Pokerturnieren aufhielt.

Ursprünglich sollte er wegen einer Schadenssumme von 700.000 Dollar angeklagt werden, jetzt geht es um 360.556 Dollar. Auf die Frage des Richters, ob er sich schuldig fühle, antwortete der Mann mit dem teigigen Mops-Gesicht nur: „Jetzt schon“. Am 30. Juli wird das Urteil erwartet.

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