Knalleffekt

Nordautobahn: Bau gestoppt!

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Knalleffekt bei der Vergabe der ersten Privatautobahn, der Nordautobahn (A5) zwischen Wien und Mistelbach (NÖ).

Die Einstweilige Verfügung des Bundesvergabeamtes gegen die Auftragserteilung für Planung, Bau und Betrieb der Nordautobahn (A5) an ein Konsortium aus Alpine und Hochtief hat laut der staatlichen Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag keine weitere Bauverzögerung zur Folge. Mit der Verfügung habe man ohnehin bereits gerechnet, es bleibe bei der vor kurzem angekündigten zweimonatigen Verzögerung durch die Einsprüche der beiden unterlegenen Anbieter.

Die Asfinag zeigte sich weiterhin zuversichtlich, dass der Zuschlag an Alpine/Hochtief letztendlich abgesegnet werde. Asfinag-Finanzvorstand Christian Trattner verwies darauf, dass die inhaltliche Prüfung durch das Bundesvergabeamt noch am Laufen sei und eine Entscheidung in den nächsten sechs Wochen zu erwarten sei.

Rechtsstreit bereits seit Wochen
Seit Wochen herrscht über die Auswahl des deutsch-französisch-spanische Konsortiums "Bonaventura" (Alpine/Hochtief) als Bestbieter ein Rechtsstreit. Trotzdem hatte sich Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) und die Asfinag überzeugt gezeigt, dass der Autobahnbau planmäßig starten werde. Schließlich habe man die Auftragserteilung sehr gut vorbereitet. Am Mittwoch hieß es allerdings von Seiten der Asfinag, ein Einspruch sei bei einem derart großen Projekt nichts ungewöhnliches.

Bauverzögerung
Den ersten Rückschlag gab es bereits vor einem Monat. Das unterlegene österreichische Akor-Konsortium (" Autobahnkonsortium Ost-Region" ) hatte Ende September einen Antrag auf ein Nachprüfungsverfahren durch das Bundesvergabeamt eingebracht. Dem schloss sich auch der zweite unterlegene Bewerber Bilfinger-Berger an. Die Asfinag meinte daraufhin, sie rechne mit einer Bauverzögerung von zwei Monaten.

Baukosten von rund 850 Mio. Euro
Die Nordautobahn ist ein Öffentlich-Privates Projekt (" Public-Private-Partnership, PPP) und soll nach Meinung der Regierung ein Musterbeispiel für künftige "privatisierte" Infrastrukturprojekte sein. Im Herbst 2009 sollte die 51 Kilometer lange vierspurige Strecke komplett fertig sein. Die Baukosten betragen rund 850 Mio. Euro, die privaten Straßenbetreiber sind neben dem Bau auch für den Betrieb und die Wartung der Nordautobahn für die nächsten 30 Jahre verantwortlich.

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