Die Regierung plant ein Konjunkturpaket für die notleidende Gastronomie.
Wien. Kaum eine Branche hat mehr unter den Corona-Maßnahmen und dem Shutdown seit Mitte März gelitten wie die Gastronomie in Österreich. Zahlreichen der rund 60.000 Betriebe brach von einem Tag auf den anderen der Umsatz komplett weg. Wer nicht auf Take-away umstellen konnte, hat seit nunmehr zwei Monaten keinerlei Einnahmen mehr.
Gastro-Rettungsschirm gegen Insolvenzwelle
Verhandlungen. Am kommenden Freitag dürfen Lokale endlich wieder öffnen, wenn auch nur unter besonderen Bedingungen (siehe Infokasten rechts). Die entgangenen Einahmen allerdings lasten schwer auf den Schultern der Gastronomen. Um eine Insolvenzwelle zu verhindern, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer Videokonferenz mit einer Abordnung der österreichischen Gastronomie am Freitag ein 400 Millionen Euro schweres Hilfspaket angekündigt. Die Details sollen an diesem Wochenende ausgearbeitet und am Montag der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Steuersenkung. Wie ÖSTERREICH aus Kreisen der an der Ausverhandlung des Rettungspakets Beteiligten erfuhr, handelt es sich bei den Maßnahmen vorrangig um eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Getränke. In welchem Rahmen ist noch nicht bekannt. Der Steuersatz beträgt derzeit 20 Prozent. Da gibt es also einen Spielraum nach unten. In Deutschland etwa wurde die Mehrwertsteuer für Speisen von 19 auf 7 Prozent gesenkt.
Da der Steuersatz auf Speisen in Österreich aber ohnehin nur bei 10 Prozent liegt, gilt eben eine Senkung bei Getränken als wahrscheinlich. In welchem Rahmen ist aber nicht bekannt.
Fehlende Touristen für viele das Hauptproblem
Zweifel. Ziel der Maßnahme ist es, den Gastwirten zu ermöglichen, die Preise für Getränke zu reduzieren, um mehr Gäste zum Lokalbesuch zu animieren. In Gesprächen mit Gastronomen wird diese Maßnahme gegenüber ÖSTERREICH zwar begrüßt. Ob dadurch aber die Verluste aufgrund ausbleibender Touristen wettgemacht werden können, wird bezweifelt.