Ansturm zu Allerheiligen

5,5 Millionen besuchen die Gräber

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Beinahe 80.000 Österreicher verloren im Vorjahr ihren Kampf gegen den Tod.

Es ist eines der berührendsten Wochenenden des Jahres: Samstag und Sonntag werden laut letzten Umfragen wieder 65 Prozent aller Österreicher (5,5 Millionen Menschen) die Gräber ihrer toten Ahnen besuchen. Die wichtigsten Details rund um Allerheiligen:

Grabdekorationen kosten insgesamt 120 Millionen
Totengedenken. Auch wenn kaum noch jemand die wahre Bedeutung kennt (siehe Toni Fabers Erklärungen), zählen Allerheiligen und Allerseelen zu den wichtigsten christlichen Feiertagen des Jahres. Und: Sie sorgen für Mega-Umsätze.

Wirtschaftsfaktor. Laut einer Studie von MAKAM Research gibt jeder im Schnitt 32 Euro für Blumengestecke, Kerzen & Co. aus. Insgesamt bringt das dem Handel einen Umsatz von 120 Millionen Euro.

Thema Tod. Zu keinem anderen Zeitpunkt ist der Tod so präsent wie jetzt. Erhebungen der Statistik Austria zeigen: Im Vorjahr schieden in Österreich insgesamt 79.526 Menschen aus dem Leben.

Krebs & Infarkte töten die meisten Österreicher
Todestag Freitag. An keinem anderen Tag gibt es so viele Todesfälle wie an Freitagen. Bei den Monaten liegen die Wintermonate (Jänner bis März) an der Spitze.

Herzinfarkt. Und: Krebs und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind noch immer Todesursache Nr. 1!

Toni Faber erklärt uns Allerheiligen
Wiens Dompfarrer Toni Faber erklärt, weshalb, seit wann und wie die beiden Feste Allerheiligen und Allerseelen gefeiert werden.

Wie lange gibt es Allerheiligen schon? – Es ist ein besonders altes Fest, das auf die ersten vier Jahrhunderte nach Christus zurückgeht.

Weshalb feiert man Allerheiligen? – Zunächst feierte man die Heiligen. Man wollte diesen Mächtigen – vor ­allem den Märtyrern, bei ­denen immer außer Streit stand, dass sie heilig sind – ein Denkmal setzen, um sich ihrer Fürsprache zu versichern.

Seit wann feiert man Allerseelen? – Im 11. Jahrhundert kam dann – vor allem beeinflusst von England – das Allerseelen-Fest dazu. Seither feiern wir nicht mehr nur die mächtigen Heiligen, sondern gedenken auch unserer Ahnen, sozusagen der „armen Würsteln“, die auf dem Weg zur Einswerdung mit Gott sind.

Wie wird gefeiert? – Heute feiern wir unsere Ahnen – in Form von Friedhofs- und Gräberbesuchen – oft schon zu Allerheiligen. Aber das geht mit der christlichen Lehre durchaus zusammen: Wir zelebrieren viele christliche Feste – denken Sie nur an Weihnachten – bereits am Vorabend.

Gibt es das Fegefeuer? – Ich selbst spreche nicht mehr vom Fegefeuer, weil das zu missverständlich ist. Dass wir Sterblichen – noch dazu, wenn wir im Leben „Mist gebaut“ haben – aber nicht auf direktem Weg mit Gott eins werden, ist auch klar.

Und was ist Halloween? – Halloween geht auf keltische Wurzeln zurück. Der Name kommt von All Hallows’ Eve – bedeutet also auch Allerheiligen. An diesem Tag treiben die Menschen Schabernack – was ihnen durchaus zusteht.

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