Gastro-Demo

500 demonstrierten gegen Rauchverbot

Teilen

Mit Pfeifen und Kuhglocken wurde gegen das anstehende Rauchverbot demonstriert.

Wirte haben am Dienstag gegen das von der Regierung angekündigte Rauchverbot in der Gastronomie vor dem Parlament demonstriert. Laut Polizei "mindestens 500" Personen machten mit Trillerpfeifen viel Lärm, auch geraucht wurde fleißig. "Django dämpft die Gastro aus", heiß es auf einem Plakat in Richtung Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Wirte an die Macht
"Wirte an die Macht", forderte gar einer der Kundgebungsteilnehmer, die bis zur Ringstraße gedrängt standen. "Wir sind mündige Bürger", meinte ein anderer. "Wahltag ist Zahltag", stand auf einem Plakat zu lesen. Wie unterschiedlich die Meinungen zum Rauchverbot sind, zeigte die Reaktion einer Passantin auf ein Banner mit der Aufschrift "Stirbt der Wirt, stirbt der Ort": "Ohne Rauch lebt er wohl länger", raunte sie.

Gastro-Rauchverbot im Sinne der Prävention
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Mitterlehner hatten zuvor nach dem Ministerrat betont, dass sie ein generelles Gastro-Rauchverbot im Sinne der Prävention und des Nichtraucherschutzes für richtig halten. Die aktuellen Bestimmungen für die Gastronomie hätten nicht funktioniert, bekräftigte Mitterlehner einmal mehr. Nun ist eine Neuregelung mit einer langen Übergangsphase geplant, hierzu laufe derzeit die Begutachtung. Die Einwände dagegen werde man sich auf Sachebene anschauen.

Faymann: Keine Volksbefragung
Jeder habe das Recht Stimmung für oder gegen etwas zu machen, meinte Faymann. Er verstehe auch den Wunsch der Gastronomen nach einer Volksbefragung, aber: "Ich bin der Meinung, dass es nicht notwendig ist, das einer Volksbefragung zu unterziehen."

Pro Rauchverbot äußerte sich am Dienstag der Wiener Umwelthygieniker Manfred Neuberger. "In Österreich wird noch immer rücksichtslos geraucht, weil es erstens dem Tabakkartell hier gelang, unter Passivrauchern, die ihre Gefährdung nicht kennen, den 'toleranten Nichtraucher' zu propagieren. Zweitens gelang es, unter Rauchern die Rücksichtslosigkeit als 'Freiheit des mündigen Bürgers' zu verkaufen. Vor Nachbarländern wie Italien, Bayern oder Ungarn müssen wir uns schämen", schrieb der Vorsitzende der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden in einer Aussendung.

Oppositioneller Widerstand
Dem gegenüber wollen vor allem die FPÖ und das Team Stronach gegen den Plan der Regierung mobilisieren. "Wir werden jeden Widerstand gegen dieses unsägliche generelle Rauchverbot in der Gastronomie tatkräftig unterstützen", kündigte FPÖ-Nationalratsabgeordneter Roman Haider, Vorsitzender des Tourismusausschusses, an. Das generelle Rauchverbot in allen Lokalen führe nicht dazu, dass weniger geraucht werde, sondern schade der Wirtschaft und nehme den Wirten die Möglichkeit, erfolgreich zu sein.

"Das angekündigte totale Rauchverbot in der Gastronomie ist ein wirtschaftlicher Schaden für die Wirte und eine nicht mehr auszuhaltende Bevormundung der Bürger", erklärten Team Stronach Klubobfrau Waltraud Dietrich und Tourismussprecher Leo Steinbichler.

Mehr als 40 Krankheiten würden durch das Rauchen gefördert, warnte NÖ-Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) am Dienstag bei der Präsentation einer Studie zum Tabakkonsum in Niederösterreich, der zufolge 25 Prozent rauchen. Das Einstiegsalter sinke kontinuierlich. Gleichzeitig hätten sechs von zehn Rauchern den Wunsch aufzuhören. Zwei Drittel wünschen sich laut der IFES-Umfrage einen weiteren Ausbau des Nichtraucherschutzes. Abgefragt wurde auch das Risiko des Passivrauchens, von dem sich vier von zehn Nichtrauchern betroffen fühlten - vor allem beim Ausgehen in Lokalen.

Den Live-Ticker zur Demonstration finden Sie auf Seite 2

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 17:41

Wirtesterben wird befürchtet

APA77D2.tmp.jpg © APA/GEORG HOCHMUTH

 17:36

Faymann zum Thema Volksbefragung

Im Vorfeld der Demonstration hat sich die Regierungsspitze zu Wort gemeldet. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) halten das angekündigte Rauchverbot in der Gastronomie im Sinne der Prävention und des Nichtraucherschutzes für richtig. Die Die Demo der Wirte am Dienstagnachmittag in Wien sei deren Recht, eine Volksbefragung hält Faymann aber nicht für notwendig, erklärte er nach dem Ministerrat.

faymann_mitterlehner.jpg © APA/ROBERT JAEGER

 17:33

Kreative Parolen

"Django dämpft die Gastro aus"

"Wirte an die Macht"

"Wir sind mündige Bürger"

"Wahltag ist Zahltag"

"Stirbt der Wirt, stirbt der Ort"

 17:32

Laut Polizei "mindestens 500" Personen

Immerhin: Laut Polizei fanden sich doch 500 Demonstranten ein.

 17:30

Stimmungsbild

2015042818076.jpg © Artner

 17:26

HC Strache hat mittlerweile das Rednerpult wieder verlassen. An seiner Stelle tritt Tomanek ans Pult: "Nich alles was hier beschlossen wird, ist gscheit, schon gar nicht wenn es von Brüssel abgesegnet ist"

 17:22

Strache bringt sich als Kanzler in Stellung

"Wenn ich Kanzler werde bring ich dieses Gesetz zu Fall"

 17:21

Schoki-Verbot?

Strache weiter: "Es geht um persönliche Freiheit. Als nächstes wird Schokolade verboten, weil wir zu dick sind"

 17:19

Strache zeigt sich solidarisch mit Rauchern

"Ich selbst bin Raucher! Es obliegt der freuen Entscheidung eines jeden einzelnen. Wo hört das alles auf? Wir müssen uns wheren gegen solche Gesetze"

 17:18

Strache am Wort

Nun richtet HC Strache das Wort an die anwesenden Demonstranten

 17:16

HC Strache bei der Raucher-Demo

2015042817979.jpg © Artner

 17:13

Mat Schuh am Wort

"Es wird Schindluder mit der Demokratie getrieben...Wir bruachen uns nicht erklären lassen, wie ungesund das Rauchen ist"

2015042817903.jpg © Artner

 17:10

Kuhglocken und Pfeifen

Es sind zwar nicht viele, aber dafür umso lauter. MIt Kuhglocken und Pfeifen wird Stimmung gegen das geplante Rauchverbot gemacht.

 17:09

Kein Rauchverbot unter Bürgermeister Strache

Vor Kurzem hat Strache im ÖSTERREICH Interview noch behauptet, dass es unter einen Strache als Bürgermeister keine Rauchverbot geben würde.

ÖSTERREICH: Worauf darf sich Wien bei einem Bürgermeister Strache gefasst machen?

Strache: Ich würde als Bürgermeister die Zwangsverordnung des Rauchverbots nicht umsetzen. Das ist eine verfassungswidrige Verordnung und ein Eingriff in die Freiheitsrechte.

 17:06

Strache eingetroffen

Mittlerweile ist auch der prominenteste Unterstützer der Rauchverbots-Gegner eingetroffen: HC Strache.

 17:04

Ansturm hält sich in Grenzen

Der Sturm hat wohl einige Demonstranten verblasen. Lediglich um die 200 Raucherverbots-Gegner haben sich am Vorplatz des Parlaments eingefunden.

 16:58

1.595 Zusagen auf Facebook

Über 1.500 Menschen haben sich angekündigt für die Demonstration. Bleibt abzuwarten wieviele tatsächlich der EInladung folgen werdern. Das Wetter jedenfalls lädt eher zum Daheimbleiben ein.

 16:57