Tarrant Sellner

Verdacht: Warnung vor Razzia

Identitären-Chef: Treffen mit Nazi-Attentäter?

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Einen Tag nach Sellners E-Mail buchte der Neonazi ein Auto in Österreich.

Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft ermitteln auf Hochtouren, ob der Chef der Identitären, Martin Sellner, und der Neonaziterrorist Brenton Tarrant sich doch persönlich getroffen haben könnten. Sellner dementiert das heftig. Wie berichtet, hatte Tarrant Sellner im Jänner 2018 – ein Jahr, bevor er im März 2019 51 Menschen in Moscheen in Christchurch getötet hatte – 1.500 Euro überwiesen.

Sellner zum Attentäter: "Gehen wir auf ein Bier"

Die ZiB 2 veröffentlichte am Dienstagabend einige ­E-Mails, die zeigen, dass der Neonaziterrorist den Chef der rechtsextremen Identitären in Österreich bewundert hatte. Im Jänner 2018 – nach der Spende – antwortete Sellner interessiert dem späteren Killer: „Wenn du jemals nach Wien kommst, müssen wir auf einen Kaffee oder ein Bier gehen.“

Im Juli 2018 bedankte sich Sellner nochmals via E-Mail bei dem späteren Todesschützen. Einen Tag danach buchte Tarrant online ein Miet­auto in Österreich. Im Herbst 2018 holte er den Wagen tatsächlich in Wien ab. Tarrant kam per Intercity-Zug aus Rumänien. Wen Tarrant bei seiner Österreichtour tatsächlich getroffen hat, ist bis heute offen. Tarrant postete auf seiner Facebook-Seite ­jedenfalls Fotos aus Wien, Oberösterreich, Salzburg, Innsbruck und Kärnten.

Wurde Martin Sellner vor Razzia gezielt gewarnt?

41 Minuten vor der Hausdurchsuchung bei Identitären-Chef Martin Sellner wurden die E-Mails zwischen ihm und dem späteren Christchurch-Attentäter am 23. März 2019 um 12.19 Uhr gelöscht. Da liegt der Verdacht nahe, dass er von FP-nahen Verfassungsschützern gewarnt wurde. Das vermuten zumindest SPÖ und Liste Jetzt. Drozda glaubt nicht an einen „Zufall“. Peter Pilz meint, „dass die Hausdurchsuchung verraten wurde“.

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