Obdachlose Flüchtlinge wurden in Autobussen untergebracht.
Das Innenministerium reagiert auf die Kritik an der Unterbringung von Flüchtlingen in Autobussen und ersetzt diese noch heute, Mittwoch, durch insgesamt 70 Zelte. Zuvor hatte Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) Kritik geübt. Auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hatte die Busse wegen der Hitze und der langen Verweildauer beanstandet.
Konkret geht es um jene Personen, die trotz Aufnahmestopps im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen neu ankommen und medizinisch untersucht, erstbefragt und registriert werden müssen. Um diesen einen "Warteraum" zu bieten, hatte das Ministerium elf Busse auf dem Gelände der angrenzenden Sicherheitsakademie aufgestellt.
Hitze und Wartezeit
Wegen der aktuellen Temperaturen und der Hitzeentwicklung in den Bussen habe man nun aber festgestellt, dass diese auch als improvisierte Lösung nicht geeignet seien. Verstärkt werde dies auch durch den Umstand, dass die Aufnahmeprozedur zurzeit nicht wie vorgesehen höchsten 48 Stunden, sondern - wegen der schleppenden Übernahme durch die Länder - teils vier bis fünf Tage dauere.
Weil es auch von der Caritas eine entsprechende Empfehlung gegeben habe, werden nun 70 Zelte für je acht Personen (insgesamt also 560 Plätze) aufgestellt. Der Austausch soll noch am Mittwoch abgeschlossen werden. Mit den 560 Plätzen komme man aus. "In dem Bereich werden alle ein Zeltdach über dem Kopf haben", so ein Sprecher des Innenministeriums.
Babler sei von der Maßnahme informiert, sei damit aber nicht einverstanden, hieß es. Schon zuvor hatte er dafür plädiert, bestehende Quartiere im Umfeld Traiskirchens zu öffnen. Laut Innenministerium ist das für diese Flüchtlinge aber nicht machbar. Sie müssten in der Nähe der Erstaufnahmestelle bleiben, um die ersten Verfahrensschritte durchführen zu können.
VIDEO: Weiterhin schlechte Zustände in Traiskirchen