Vor Fingerabdruck

Rund 900 gefälschte Reisedokumente 2007

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Im Jahr 2007 wurden in Österreich geschätzte 900 gefälschte Reisedokumente sichergestellt. Doch werden sie mit dem Fingerabdruck ab 2009 wirklich sicherer?

Bei rund zehn davon handelt es sich laut Innenministerium um falsche österreichische Dokumente, der Rest betrifft ausländische Pässe. Genaue Zahlen liegen allerdings nicht vor. Grund: Derzeit gibt es noch keine zentrale Datenbank für die Erfassung von Dokumentenfälschungen, eine solche ist aber in Planung.

Noch keine zentrale Speicherung
Die zentrale Speicherung von Fälschungen werde seit einigen Monaten angepeilt, scheitere aber noch an Bedenken seitens der Datenschutzkommission, erläutert ein Mitarbeiter des Fachbereichs Dokumentenfälschung. Erwartet wird aber, dass spätestens Anfang des nächsten Jahres die Datenbank in die Realität umgesetzt werden kann. Seit einem Jahr ist ein entsprechendes System bereits einen Testbetrieb.

Flughafen Wien als Hochburg
Gespeichert werden sollen alle Dokumente, die "Gegenstand einer polizeilichen Amtshandlung" sind, sprich, die bei Verkehrskontrollen, Schleierfahndungen etc. abgenommen werden. Das bedeutet, dass auch Papiere, bei denen der Verdacht auf Fälschung besteht, in die Datenbank eingetragen werden. Sollte sich dieser als unbegründet herausstellen, werde das allerdings auch gekennzeichnet, hieß es. Die meisten gefälschten Pässe beschlagnahmt die Polizei derzeit übrigens am Flughafen Wien-Schwechat.

Ab 2009 kommt Fingerabdruck
In Österreich soll laut einem Gesetzesentwurf von Innenminister Günther Platter (V) ab 2009 alle neuausgestellten Reisedokumente Fingerabdrücke enthalten. Diese Maßnahme entspricht einer EU-Richtlinie, die bis spätestens Juni 2009 umgesetzt werden muss. Bei diesem ist das elektronische Lichtbild nicht mehr geklebt, sondern gedruckt. Die Daten sind zusätzlich auf einem Chip gespeichert.

Nicht fälschungssicher
Experten zweifeln aber bereits jetzt daran, dass der neue Reisepass wirklich fälschungssicher ist. Die EU weist aber bisher alle diesbezüglichen Vorwürfe zurück. Lesen Sie hier mehr dazu.

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