Wie geht es weiter?

SPÖ in der Krise: Das trennt die roten Lager

Teilen

Zorn über teure Berater trotz Kündigungen. Streit über Direktwahl und Urabstimmung.

In der SPÖ jagt derzeit eine Krisensitzung die nächste. Nach dem Parteipräsidium zur Parteierneuerung tagt am Freitag der größere Parteivorstand. Das Gremium soll den sogenannten „Erneuerungsprozess“ konkretisieren. Brisant: Vertreten sind hier auch die rebellischen Jugendvertreter, die den letzten Vorstand unter Protest geschlossen verlassen hatten.

Diskussionsbedarf hat die SPÖ noch mehr als genug:

  • Kündigungen und Berater. Nach der Wahlschlappe ist die Partei auch in der finanziellen Krise. Kündigungen stehen an. Zorn herrscht darüber, dass der engste Berater von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner zur gleichen Zeit 24.000 Euro verdient – ÖSTERREICH berichtete. Ex-Kanzler-Sohn Niko Kern: „Das frisst die Beiträge von 4.000 Mitgliedern.“
  • Neugründung. Ex-Parteimanager Max Lercher fordert eine Neugründung der Partei. Die Parteijugend rund um Julia Herr einen Reformparteitag. Beides wurde abgeschmettert.
  • Direktwahl. Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer plädiert für eine Direktwahl des SPÖ-Vorsitzenden. Auch die Parteibasis verlangt das. Rendi-Wagner kontert, dass das auch in roten Organisationen nicht üblich sei.
  • Urabstimmung. Die Basis will über einen Koalitionsvertrag bestimmen, die Spitze ist dagegen.
  • Porsche, Rolex & Co. Dass Parteigranden Porsche fahren, kommt bei Arbeitern schlecht an. Dazu kommt: Die Glaubwürdigkeit, dass Probleme der Arbeiter verstanden werden, ist ohnehin gering.

D. Knob

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.