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Ärzte-Proteste gegen Versorgungszentren

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Der Konflikt gegen die ambulanten Versorgungszentren wird härter. Die Ärzte kündigen Großproteste und Ordinationsschließungen an.

Die AHS-Lehrer machten den Anfang. Jetzt proben auch die Ärzte den Aufstand gegen die Entscheidungen der Politik. Den "entschiedenen Widerstand" der Ärzte gegen die im Zuge des Finanzausgleichs vereinbarten ambulanten Versorgungszentren hat Kammerpräsident Walter Dorner am Mittwoch angekündigt. Das bedeute "alle möglichen Formen des legalen Protests - von Kundgebungen bis zu befristeten Schließungen von Praxen".

Aufkündung der Kassenverträge
Der Widerstand könnte aber noch massiver werden: Die Vertretung der niedergelassenen Ärzte beschloss am Mittowch ein Aktionspaket mit Maßnahmen wie Großproteste, Ordinationsschließungen sowie die Auflösung sämtlicher Kassenverträge. Sie fürchten eine Existenzbedrohung der niedergelassenen Ärzte und eine Belastung des Spitalspersonals. Auf die Bevölkerung würden Unterversorgung in Wohnortnähe und lange Wartezeiten in den neuen Gesundheitszentren warten.

"Rund-um-die-Uhr-Betreung"
Diese ambulanten Versorgungszentren sollen das bestehende Angebot ergänzen und von den Gesundheitsplattformen beschlossen werden können. Dort sollen Patienten rund um die Uhr, sprich auch an Wochenenden und Feiertagen, behandelt werden können. Den Spitälern wird ausdrücklich eingeräumt, sie könnten ihre Pflicht zur ambulanten Versorgung künftig über solche Zentren erfüllen. Diese müssen aber vom Ministerium nach einer Bedarfsprüfung genehmigt werden und sie sollen einer Bundesbehörde unterstellt werden.

Furcht vor Zentralismus
Dorner sieht darin eine "Zentralisierung der Gesundheitsversorgung nach dem Muster der DDR" und befürchtet eine "nachhaltige Verschlechterung des österreichischen Gesundheitssystems". Man müsse den Trend zu "überholten Modellen zentral gelenkter Staatswirtschaft des ehemaligen Ostblocks" entschieden brechen. Für "gesundheitspolitische Experimente mit einseitigen ökonomischen Zielen" sei kein Platz. Der Ärztekammer-Präsident forderte die Politik auf, die bewährte österreichische Gesundheitsversorgung nicht zu zerschlagen.

Ministerium: Lücken werden geschlossen
Das Gesundheitsministerium hat die Kritik der Ärztekammer zurückgewiesen. Geplant sei die Schaffung von "Gesundheitszentren" und nicht von "ambulanten Versorgungszentren". Durch die damit realisierte Verlagerung von Leistungen aus dem spitals- in den niedergelassenen Bereich sollen die Spitalsambulanzen entlastet und Versorgungslücken vor allem im ländlichen Bereich geschlossen werden. Die medizinische Versorgung erfolge somit wohnortnah, wo die Menschen sie brauchen, erklärte das Ressort von Andrea Kdolsky (V) in einer Aussendung.

Zu der von der Ärztekammer befürchteten Zentralisierung der Gesundheitsversorgung werde es "keinesfalls" kommen. Vielmehr geht es um eine gemeinsame Planung der Gesundheitsversorgung anhand regionaler Anforderungen und dabei würden die Haus- und Fachärzte eine zentrale Rolle einnehmen, betonte das Gesundheitsministerium. Mit der Schaffung dieser Gesundheitszentren werde nicht nur ein zentraler Punkt des Regierungsprogramms sondern auch eine langjährige Forderung der Ärztekammer umgesetzt.

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