Affären

Gutachten übermittelt: Uni checkt Zadic-Dissertation

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Das Online-Portal "Exxpress" hat die Justizministerin bei der Uni Wien wegen Plagiats-Verdachts angezeigt. Die prüft ein 44-seitiges anonymes Gutachten - will bis Mitte März entscheiden.

Das ÖVP-nahe Online-Portal "Exxpress" ist entschlossen, die grüne Justizministerin Alma Zadic aus dem Amt zu kippen. Die Uni Wien bestätigte am Dienstag, dass ihr ein 44-seitiges Gutachten übermittelt wurde: " Bei der Universität Wien ist eine Anzeige eingegangen. Derzeit prüft der Studienpräses, das studienrechtlich zuständige Organ, den Sachverhalt. Etwa Mitte März entscheidet die Universität Wien über die weiteren Schritte."

Zadic
© APA/HANS PUNZ
× Zadic

Justizministerin Alma Zadic: Doktorarbeit im Visier.

 

Die Verfasser des Gutachtens sind anonym - das Papier wurde ebenfalls zuvor im "Exxpress" veröffentlicht. Inhalt: Zadic habe in ihrer Dissertation 2017 insgesamt 73 Plagiatsteile verwendet.

Zuerst kein Plagiat - und jetzt doch

Die Arbeit von Zadic stand bereits vor einigen Wochen in der Kritik von "Plagiatsjäger" Stefan Weber, der seine Meinung mittlerweile mehrfach geändert hat. Bereits 2020 hatte er einen Auftrag zur Prüfung der englischsprachigen Dissertation bekommen. Sein damaliges Urteil: Null Plagiatsstellen. Nach einem ebenfalls auf Exxpress veröffentlichten ersten Gutachten sah er sich vor einigen Wochen aus Eigeninteresse die Arbeit noch einmal an und fand vier Stellen, die er als Plagiatsfragmente wertete - diese seien zwar zum Teil schwerwiegend gewesen, aufgrund der geringen Zahl aber für eine Aberkennung des Doktorgrads sicher nicht ausreichend  - inzwischen will auch Weber Zadic den Doktortitel aberkennen.

Zadic nennt die Vorwürfe "falsch"

Im Büro von Zadic wies man den bereits seit Jänner im Raum stehenden Vorwurf erneut als "falsch" zurück: Die Arbeit entspreche international anerkannten juristischen Standards.
 


 

   

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