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27.000 Vertriebene bisher in Österreich erfasst

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Insgesamt 27.000 vertriebene Personen sind seit dem Ausbruch des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine in Österreich registriert worden.

Nach wie vor reisen 80 Prozent der angekommenen Flüchtlinge in andere Länder weiter, berichtete Flüchtlingskoordinator Michael Takacs am Donnerstag. 70 Prozent der registrierten Personen seien weiblich, 35 Prozent unter 18 Jahren alt.

Angekommen in Österreich sind laut Takacs seit Ausbruch des Krieges 203.000 Menschen aus der Ukraine. Dass auch Männer mit ihren Familien trotz der in der Ukraine herrschenden Wehrpflicht unter den erfassten Vertriebenen sind, habe mehrere Gründe, so der Flüchtlingskoordinator. Zum einen seien viele Personen schon vor diesem Beschluss ausgereist. Zum anderen gebe es Ausnahmen, etwa bei drei oder mehr Kindern, aber auch bei pflegebedürftigen Personen in der Familie.

Laut Takacs gehen die Fluchtbewegungen hauptsächlich in die Nachbarländer der Ukraine, weswegen die Belastung dort auch enorm sei. Der Großteil der Vertriebenen möchte schlicht in der Nähe der Ukraine bleiben, da die Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende noch groß sei. 500.000 seien aktuell in Rumänien angekommen, 450.000 in der Republik Moldau (Moldawien), 300.000 in Ungarn sowie 250.000 in der Slowakei. Insgesamt 240.000 seien bereits nach Deutschland weitergereist. Viele Flüchtlinge seien auch weiter in ihre Communitys in anderen Staaten gereist.

Takacs, der ab sofort wöchentlich über die Entwicklung informieren will, betonte die seiner Meinung nach vorbildhafte Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen. Man sei ständig in Kontakt, ab Dienstag will der Flüchtlingskoordinator durch die Bundesländer touren, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Auch viele Hotelbesitzer hätten sich direkt bei ihm gemeldet und Unterkünfte kostenlos angeboten.

Auch Bundesländer informierten indes weiterhin einzeln über den Stand der Erfassungen. So wurden bisher 3.200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine durch die oberösterreichische Polizei erfasst. Aktuell lasse der Andrang nach, die Erfassungsstellen in Linz und Wels seien nicht mehr zu 100 Prozent ausgelastet, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und der Chef der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung Walter Folger am Donnerstag. Dennoch wird das technische Equipment zur Erfassung aufgestockt. Vier statt bisher sechs Geräte sind ab sofort im Einsatz.

Bis zu 1.000 Erfassungen pro Tag seien dann in Oberösterreich möglich. Nachdem diese bisher nur in Linz im ehemaligen Postverteilerzentrum und in Wels in der Messehalle möglich sind, werde man demnächst zudem noch sieben Geräte an Standorten in der Region vom Innenministerium erhalten. Bereits ab dem Wochenende sind zwei mobile Geräte im Einsatz, mit denen die Polizisten etwa zu gehandicapten Flüchtlingen kommen.

Somit sei nicht mehr mit langen Wartezeiten, wie sie laut Pilsl anfangs in "Einzelfällen" vorgekommen seien, zu rechnen. "Der Flaschenhals der technischen Ausstattung" sei beseitigt, wie Folger ergänzte. Auch wenn es derzeit in den Erfassungsstellen ruhiger zugehe, sei die weitere Entwicklung ungewiss, weshalb man vorbereitet sein wolle.

Damit die entsprechende "Vertriebenen-Karte" vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, in dessen Auftrag die Exekutive die Erfassung durchführt, auch zugestellt werden könne, sei es wichtig, dass sich die Flüchtlinge nach der Zuweisung in ein Quartier bei der jeweiligen Gemeinde anmelden. Nur so werde ihr Aufenthaltsort erfasst.

Inzwischen sind in Oberösterreich auch die Vorbereitungsarbeiten für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine im Gange. Die Bildungsdirektion hat pensionierte Lehrkräfte angeschrieben und diese um Unterstützung gebeten, so LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) und Bildungsdirektor Alfred Klampfer in einer Presseaussendung. "Wir erwarten eine sehr dynamische Entwicklung der Zahlen. Um auf diese Aufgabe vorbereitet zu sein, wenden wir uns auch aktiv an die pensionierten Pädagoginnen und Pädagogen", hieß es. Mit Stand Mittwoch waren in Oberösterreich 193 aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche, vor allem in Pflichtschulen.
 

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