"Einladung an vernünftige Kräfte"

FPÖ-Wien-Chef Nepp lädt Sachslehner zur Mitarbeit ein

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Nach dem Koalitionsstreit um die Auszahlung des Klimabonus an Asylwerber ist Laura Sachslehner zurückgetreten. Die FPÖ streckt nun die Fühler aus.

Nach dem Rücktritt von ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner lädt der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann, Stadtrat Dominik Nepp, "vernünftige Kräfte innerhalb der Wiener ÖVP" ein, „ein Stück des Weges mit den Wiener Freiheitlichen zu gehen. Wir wissen, dass es in den Reihen der ÖVP Wien einige hochrangige Vertreter gibt, die den Linkskurs ihrer Bundespartei mit den Grünen nur sehr schwer mittragen können und auch den Anbiederungskurs ihres Wiener Obmanns Karl Mahrer an die Ludwig SPÖ nicht gutheißen. Diesen machen wir gerne ein Angebot zur Zusammenarbeit. Ich kann für meine Partei garantieren, dass wir Maßnahmen, wie der Auszahlung eines 500 Euro Klimabonus für Asylwerber, niemals zustimmen werden“, so Nepp in einer Aussendung.

Nepp verweist darauf, dass sich mit Ursula Stenzel, Wolfgang Aigner und erst vor wenigen Monaten Wolfgang Kieslich bereits in der Vergangenheit ÖVP Wien Politiker für einen gemeinsamen Weg mit der FPÖ Wien entschieden haben. „Ich weiß, dass keiner dieser Persönlichkeiten den Schritt bereut hat. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass weitere Personen an uns herantreten werden“, so Nepp. 

Sachslehner tat sich immer wieder in Ausländer- und Asylfragen als Scharfmacherin hervor. Nun hat sie mit dem unverhohlenen Infragestellen der Koalition mit den Grünen den Bogen überspannt und geht.

Bereits im Mai waren Rücktrittsgerüchte im Raum gestanden, wurden aber dementiert. Immer wieder war Sachslehner angeeckt, legte sie die Rolle als Generalsekretärin doch weit aggressiver an als ihr Vorgänger Axel Melchior. Nicht nur den Oppositionsparteien warf sie in einer Pressekonferenz-Reihe immer wieder Scheinheiligkeit vor, auch den eigenen Koalitionspartner attackierte sie - wohl mit dem Ziel, einen Wählerabfluss Richtung FPÖ zu verhindern.
 

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