Rund ein Fünftel der wehrpflichtigen Männer in Österreich werden jedes Jahr als untauglich für den Militärdienst eingestuft.
Die meisten von ihnen werden wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen ausgeschieden. 2005 waren 31,5 Prozent aller Diagnosen "Psychische und Verhaltensstörungen", 2021 lag dieser Anteil bereits bei 56 Prozent, wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Volker Reifenberger hervorgeht.
Die aktuelle Auflistung der Tauglichen-Zahlen geht bis ins Jahr 2005 zurück und zeigt, dass sich der Anteil der Untauglichen an den Stellungspflichtigen kaum verändert hat. Er liegt jedes Jahr bei plus/minus 20 Prozent. Da aber die Zahl der Wehrpflichtigen insgesamt stetig sinkt, stehen dem Bundesheer und dem Zivildienst jedes Jahr immer weniger Rekruten zur Verfügung. 2005 wurden noch 57.000 Stellungspflichtige gezählt, daraus gingen 39.000 Taugliche hervor. 2010 gab es 55.000 Stellungspflichtige und 39.500 Taugliche. 2015 waren es nur mehr 50.000 Wehrpflichtige und 32.600 Taugliche. 2021 gab es bei 50.000 Wehrpflichtigen 36.000 Taugliche.
Zur Untauglichkeit kann sowohl eine Einzelminderung als auch eine Mehrfachminderung führen. Die Statistik der Einzelminderung zeigt dabei ein klares Bild: Psychische Probleme und Verhaltensstörungen sind mit Abstand der häufigste Grund für den Ausschluss aus dem Militärdienst und sind im Steigen begriffen. 2005 waren 31,5 Prozent aller Diagnosen "Psychische und Verhaltensstörungen", 2021 lag dieser Anteil bei 56 Prozent.
An zweiter Stelle lagen in früheren Jahren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, das wurde bei 10,5 Prozent der jungen Männer festgestellt. Inzwischen hat sich einiges verschoben: 2021 waren Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten der zweithäufigste Grund für Untauglichkeit, das wurde bei acht Prozent der Männer festgestellt. 2005 wurden diese Krankheiten nur bei vier Prozent festgestellt, sie langen in der Tabelle an zehnte Stelle. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes sind 2021 auf die dritte Stelle abgerutscht und betreffen fünf Prozent der Einzelminderung.