FPÖ-Hafenecker tobt

Sora-Institut cashte 1,5 Millionen dank Regierungsaufträgen

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Das SORA-Institut wurde nach dem Mail-Eklat an die SPÖ in Foresight unbenannt. Günther Ogris trat ab. Jetzt ist bekannt, wieviel Geld die Meinungsforscher von der Regierung lukriert haben.

Heuer war kein gutes Jahr für das Meinungsforschungsinstitut SORA. Erst wurde man zum Gespött, dann verlor man den Auftrag als ORF-Hochrechner.

Anlass war ein versehentlich an falsche Empfänger versandtes Mail von Forscher Günther Ogris, das eigentlich ein Beratungsoffert an SPÖ-Chef Andreas Babler für den Wahlkampf sein sollte. Er schickte es aber an hunderte Empfänger... Daraufhin löste der ORF die Geschäftsbeziehung. Bis jetzt ist unklar, wer im Super-Wahljahr 2024 für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hochrechnet.

Ogris gibt seine Anteile an Christoph Hofinger ab, der das Institut mit Sabine Westphal leiten wird. Sie wollen unter dem Namen Foresight mit 18-köpfigen Team neue Standards für Transparenz bei Politik- und Sozialforschung setzen.   

Für mehr Transparenz sorgt jetzt auch eine Anfrage der FPÖ.

Hafenecker: "Studien oft fragwürdig"

FPÖ-Abgeordneter Christian Hafenecker fragte bei den Ministerien nach, welche Regierungsaufträge an SORA gingen und wie viel dafür gezahlt wurde.

Die Conclusio: Insgesamt wurden seit 2017 an SORA volle 1.566.379 Euro bezahlt. Also über 1,5. Millionen Euro für Studien und Aufträge.

Hafenecker behauptet: "Die Studien waren oft fragwürdig und dienten der Regierung offenbar dazu, die Corona-Radikalmaßnahmen zu rechtfertigen." Und: "Auffällig oft waren Aufträge unterhalb der Ausschreibungsgrenze." SORA wurde als ausgewählt, "an jeder öffentlichen Ausschreibung vorbei".

Diese Ministerien vergaben Aufträge

In einer Auflistung werden die Aufträge an SORA vonseiten der Ministerien so aufgeschlüsselt:

  • Aus dem Bildungsministerium kamen seit 2019 exakt 465.091€
  • Zu Beginn der Corona-Pandemie (04/20) gab es etwa eine „Dunkelziffer-Studie“ um ca. 250.000€. "So wurden die späteren Massentestungen gerechtfertigt", sagt Hafenecker.
  • Aus dem Gesundheitsministerium seit 2019 gingen an SORA 311.976€
  • Darunter Aufträge in Zusammenhang mit Covid-19 (Workshop, Studien zu Impfeinstellung)
  • Wirtschaftsministerium: Projekts "Lebens- und Erwerbssituation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Übergang in den Ruhestand (LEA- Panel)" von 2017 bis 2023 571.980€
  • Innenministerium: 2022 Studie über „psychosoziale Muster hinter extremistischen Einstellungen insbesondere im Zusammenhang mit der COVID- 19 Pandemie in Österreich“; Kosten: 115.992€
  • Klimaministerium: Evaluierung des Freiwilligen Umweltjahrs 26.328€ (Auftrag erteilte Sozialministerium, bezahlt hat aber Klimaministerium )
  • Kulturministerium: Erhebung über das Besucher:innenverhalten in Kunst - und Kultureinrichtungen für 73.824€
  • Insgesamt über 1,5 Millionen Euro

"Goldene Nase verdient" 

Hafenecker sagt: "Der SORA-Skandal zieht offenbar noch weitere Kreise, denn unsere Anfragen brachten nun ans Tageslicht, dass das umstrittene SPÖ-nahe Meinungsforschungsinstitut sich gerade in den Corona-Pandemiejahren eine goldene Nase verdient hat – und das oft an jeder öffentlichen Ausschreibung vorbei. Sage und Schreibe über 1,5 Millionen Euro an Steuergeldern erhielt SORA aus den diversen Ressorts, um etwa wissenschaftlich fragwürdige Dunkelziffer-Studien zu liefern, die später den völlig sinnlosen Covid-Testzwang an Schulen und Co rechtfertigen sollten, oder um ‚extremistische Einstellungen im Zusammenhang mit der Pandemie‘ zu ergründen."

Weiter schildert Hafenecker:  "Nicht nur ORF und SPÖ, auch die Regierung und SORA waren offenbar ziemlich beste Freunde. Die einen verprassten Steuergelder im Namen der Pandemie-Bekämpfung, die anderen lieferten möglicherweise vorbereitete Studien aus der Schublade, um die Radikalmaßnahmen der Regierung zu rechtfertigen.“

 

 

 
 

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