Rechnet mit höherem Budget

Striedinger will Fliegerabwehr und Panzer nachrüsten

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Zusätzlich zu den Eurofightern könnten neue Jets kommen, sagt er. Der Generalmajor rechnet fix mit einem höheren Budget.

Wien. Der designierte Generalstabschef Rudolf Striedinger will in die Fliegerabwehr und die Panzer des Bundesheeres investiert. Zusätzlich zu den Eurofightern könnten neue Jets kommen, sagt er. Der Generalmajor rechnet fix mit einem höheren Budget und will auch die Miliz stärken, wie er in mehreren Antrittsinterviews sagte. Sollte es nicht genügend Freiwillige für die Miliz geben, könnten Verpflichtungen folgen, sagt Striedinger.

In der "Tiroler Tageszeitung" wird Striedinger darauf angerpochen, dass es ungewöhnlich ist, Interviews als Generalstabschef zu geben, obwohl er durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erst designiert wurde und der Bundespräsident ihn noch gar nicht offiziell ernannt hat. Er antwortet damit, dass sein Vorgänger General Robert Brieger seit Mai in Brüssel ist und jemand die Geschicke des Bundesheeres leiten müsse. "Ich bin daher mitten im Geschäft."

Nach den dringendsten Investitionen gefragt, zählt Striedinger in den "Salzburger Nachrichten" drei Bereiche auf: den Schutz der Soldaten und die Waffenwirkung, die Mobilität und die Autarkie des Bundesheeres im infrastrukturellen Bereich.

Die Luftabwehr bezeichnet er als "völlig unzureichend". Die Eurofighter werden, wenn nichts passiert, bis Mitte der 30er-Jahre fliegen. "Wir sind in der Lage, unsere Aufgaben ordentlich zu erfüllen. Unsere Luftraumüberwachung muss aber in zeitlicher Dimension besser werden, wir sollten rund um die Uhr fliegen können. Da haben wir Nachholbedarf. Derzeit können wir zum Beispiel in der Nacht fliegen, aber fremde Flugzeuge nicht identifizieren", so Striedinger in der "TT". "Wenn wir die Luftraumüberwachung ausdehnen wollen, ist das auch nicht nur dadurch möglich, dass wir die Flugstunden pro Jet erhöhen. Gegebenenfalls brauchen wir auch ein zweites Flugzeugsystem."

Wiederherstellung des Milizsystems

Striedinger strebt weiters die Wiederherstellung des Milizsystems an. "Ohne die Miliz können wir Aufgabenstellungen in größerer Dimension nicht bewältigen." Die Rückkehr zu den verpflichtenden Truppenübungen nach dem Modell sechs plus zwei, lehnt Striedinger derzeit noch ab. Das freiwillige System sei besser, sollte es aber nicht ausreichen und sollte sich die europäische Sicherheitslage weiter verschlechtern, "wird man sich mit der Frage neu befassen müssen", so der General in den "SN".

Im "Standard" kündigt er an, alle Panzer des Heeres nachrüsten zu wollen. Die Planung für die Modernisierung der Panzerflotte sei abgeschlossen, das betreffe sowohl den in die Jahre gekommenen und nur mehr in geringer Stückzahl überhaupt einsatzbereiten Kampfpanzer Leopard II als auch die Schützenpanzer Ulan. In Auftrag gegeben werde die Nachrüstung allerdings erst, wenn die Beschlüsse für ein höheres Heeresbudget vorliegen.

Der künftige Generalstabschef hat noch vor zwei Jahren die Bedeutung klassischer militärischer Landesverteidigung relativiert. Der Ukraine-Krieg habe zwar nicht zu einer akuteren Bedrohung des Bundesgebiets, aber zu einem Umdenken geführt, sagt Striedinger heute.

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