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Aufregung um Rede

Vor Wien-Besuch: Orbán schockt mit Holocaust-Witz

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Einmal mehr hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen für Aufregung gesorgt. Das Auschwitz-Komitee fordert nun Kanzler Nehammer auf, sich vor Orbáns Wien-Besuch dazu zu äußern. 

Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orbán hat am Samstag an der 31. Sommeruniversität in Baile Tusnad (ung. Tusnádfürdö) im rumänischen Siebenbürgen seine traditionelle Rede vor Ungarnstämmigen gehalten – und dabei mit einem geschmacklosen Holocaust-Witz für Aufregung gesorgt. Orban weigert sich, dem Notfallplan der Union zu folgen und den Gaskonsum Ungarns freiwillig zu senken. „Ich sehe nicht, wie das erzwungen werden soll, obwohl es dafür deutsches Know-how gibt, von früher, meine ich“, so Orban und spielte damit auf den Holocaust an, in dem Millionen Juden in Gaskammern ermordet wurden. 

Außerdem erklärte Orban:  "Es gibt nämlich jene Welt, in der sich die europäischen Völker mit den Ankömmlingen von außerhalb Europas vermischen. Das ist eine gemischtrassige Welt." Dem gegenüber gebe es das Karpatenbecken, wo sich europäische Völker wie Ungarn, Rumänen, Slowaken und andere miteinander vermischten. "Wir sind bereit, uns miteinander zu vermischen, aber wir wollen nicht zu Gemischtrassigen werden".

Vor dem anstehenden Wien-Besuch Orbans wünscht sich das Auschwitz-Komitee eine Äußerung von Kanzler Nehammer, der den Ministerpräsidenten am Donnerstag empfängt. Nehammer solle Orban mitteilen, "wie seine rassistischen Ausflüge in die Vergangenheit und in die Zukunft Europas innerhalb der Europäischen Union bewertet werden", so Komitee-Vizepräsident Christoph Heubner.
 

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