Künftig müssen sich Alternativschulen das Fördergeld direkt von den Länder holen.
Die alternativen Privatschulen müssen sich das Geld für die Förderung von ganztägigen Schulangeboten künftig von den Ländern holen. Die bisherigen direkten Förderungen des Bildungsministeriums wurden gestrichen, die über die Länder vergebenen Mittel für den Ausbau der Ganztagsbetreuung erhöht. Kritik an den Änderungen kommt von den Grünen.
Elternbeiträge und Subventionen
Die sogenannten nichtkonfessionellen Schulen in freier Trägerschaft, also vor allem Waldorf- und Montessorischulen, werden im Unterschied zu konfessionellen Privatschulen, deren Lehrerkosten voll vom Bund getragen werden, vor allem durch Elternbeiträge und Subventionen finanziert. Derzeit besuchen rund 5.500 Schüler solche Einrichtungen.
Zwei Förder-Schienen
Gefördert wurden die alternativen Privatschulen bisher über zwei Schienen: Die sogenannte Basisförderung in der Höhe von rund 4,5 Mio. Euro bleibt gleich, die Förderung der Tagesbetreuung fiel dagegen weg. Die Mittel für die ganztägigen Schulformen müssen sich die Alternativschulen wie alle anderen Schulen über den Topf für den Ausbau der Ganztagsschule holen. Die Mittel dafür wurden von 2014 bis 2018 um jährlich 160 Mio. erhöht, wovon 2014 allerdings 50 Mio. aufgrund der Budget-Sparpläne einbehalten und erst 2018 wieder angestückelt werden sollen. Für die Ausschüttung der Mittel müssen allerdings bestimmte Kriterien erfüllt werden.
Laut "Ö1-Mittagsjournal" stellt die Maßnahme viele Alternativschulen vor Existenzprobleme: Man könne mit den Elternbeiträgen nicht weiter hinaufgehen, so Momo Kreutz vom Europäischen Forum für Freiheit im Bildungswesen (EFFE). "Wir wollen keine Eliteschulen sein, die sich nur Reiche leisten können."
Kritik kommt auch von den Grünen: Dass die Alternativschulen um Förderungen ihrer ganztägigen Angebote ansuchen sollen, kann Bildungssprecher Harald Walser nicht nachvollziehen: "Das ist ein Hohn angesichts der Kürzungen beim Budget für die Tagesbetreuung, auf die sich Bund und Länder geeinigt haben." Sparmaßnahmen in diesem Bereich würden sich auch finanziell nicht rechnen: "Wenn die betroffenen Schülerinnen und Schüler zurück ins staatliche Schulsystem wechseln, kosten sie den Staat durchschnittlich über 7.000 Euro." Der Grüne wünscht sich für die Alternativschulen die gleichen Förderungen wie die konfessionellen Privatschulen.
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) wies Sparabsichten in einer Aussendung zurück: Es gebe 2014 und 2015 "keinen Cent weniger für Alternativschulen".