Längere Öffnungszeit

Apothekengesetz wird reformiert

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Das Apothekengesetz wird reformiert, ein entsprechender Entwurf wurde am Freitag in Begutachtung geschickt.

Apotheken dürfen demnach künftig Medikationsanalysen und einfache Gesundheitstests wie Blutdruckmessungen durchführen, die Einrichtung von ausgelagerten Abgabestellen und Filialapotheken wird erleichtert. Zudem können sie werktags zwischen 6.00 und 21.00 Uhr und samstags zwischen 6.00 und 18.00 Uhr öffnen, gab das Gesundheitsministerium am Samstag bekannt.

"Die österreichweit 1400 Apotheken sind für viele Menschen erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen. Mit dem neuen Gesetz können wir die hohe Kompetenz der Mitarbeiter:innen noch besser nützen", so Minister Johannes Rauch (Grüne). Das Gesetz soll Anfang 2024 in Kraft treten und den Patienten und Patientinnen mehr Beratung und Service zu bieten.

Blutdruck- oder Blutzuckermessungen 

Die Apotheken sollen etwa Blutdruck- oder Blutzuckermessungen, aber auch Analysen von Harnproben und weiteren körpereigenen Stoffen durchführen. Klargestellt wird außerdem, dass Apotheker auch Medikationsanalysen für die Patienten durchführen dürfen, um mögliche Wechselwirkungen aufzuzeigen. Gleichzeitig würde der niedergelassene Bereich durch dieses Angebot entlastet.

Blutdruck
© Getty Images (Symbolbild)

"In der Pandemie haben wir gesehen, was sie leisten: Die Apotheken haben in kürzester Zeit ein landesweites Netz für Testungen aufgebaut, das die Bevölkerung gut annahm. Die Erweiterung der Kompetenzen ist ein logischer Schritt und ein großer Gewinn für die wohnortnahe Versorgung - gerade am Land", betonte Rauch.

Neue Gesamtöffnungszeit

Die zulässige Gesamtöffnungszeit wird von 48 auf maximal 72 Stunden pro Woche angehoben. Damit würde die Medikamentenversorgung gerade zu Randzeiten und an Wochenenden deutlich erweitert. Zudem können Apotheken künftig auch Abgabestellen mit eingeschränktem Angebot und Öffnungszeiten betrieben werden, wenn es in ihrem Versorgungsgebiet Ortschaften ohne eigene Apotheke oder ärztliche Hausapotheke gibt. Die Zahl der Filialapotheken wird zudem von ein auf maximal drei erweitert.

NEOS-Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler begrüßt die Ausweitung der Kompetenzen für Apotheken. Allerdings sei eine jahrelange Forderung ihrer Partei erneut nicht erfüllt: "Wir NEOS treten seit Jahren für das Impfen in der Apotheke ein." Dass dadurch die Patientensicherheit gefährdet wäre, sei gesundheitspolitischer Unsinn. "In zahlreichen europäischen Ländern geschieht das auch bereits problemlos. 

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