Zuvor gab es Kritik über angebliche Ungereimtheiten in der AUVA.
Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA verliert ihre Obfrau. Renate Römer wird mit 1. November Sonderbeauftragte der Wirtschaftskammer Österreich für die Berufsmeisterschaften ("EuroSkills", "WorldSkills"), teilte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am Donnerstag bei einem Pressegespräch mit. Jüngste Vorwürfe über angebliche Ungereimtheiten in der AUVA hätten damit nichts zu tun, versicherte er.
Römer selbst bestätigte ihren Abgang kurz danach per Presseaussendung. Sie wolle sich der neuen Aufgabe "mit meiner ganzen Kraft" widmen und habe Leitl daher gebeten, "mich von meinen bisherigen Aufgaben zu entbinden". Dies betrifft neben dem AUVA-Job auch ihre Position als Vizepräsidentin der WKÖ.
Ihr Ziel sei es, mit EuroSkills "die Erfolge unseres Teams noch sichtbarer zu machen und damit die Attraktivität der Lehrberufe insgesamt zu steigern", erklärte Römer laut Aussendung. Leitl selbst wünscht sich bei den Berufsweltmeisterschaften nächstes Jahr in Brasilien wieder "Stockerlplätze". Die Wirtschaftskammer Österreich ist für das Coaching und die Entsendung des österreichischen Teams zu den internationalen Berufswettbewerben sowie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
Römer stand der AUVA ab 2009 vor, 2011 wurde sie für weitere fünf Jahre wiedergewählt. Zuletzt waren medial Vorwürfe kolportiert worden, wonach Aufträge ohne Ausschreibungen vergeben worden seien, auch ein Auftrag an ihren Lebensgefährten wurde kritisiert. Römer selbst hatte diese Vorwürfe als "unberechtigt" zurückgewiesen.
Auch Leitl hielt am Donnerstag auf einen entsprechende Frage fest, dass "klargestellt wurde, dass rechtlich alles in jeder Hinsicht korrekt" abgelaufen sei. Es gebe keinerlei Zusammenhänge zwischen Römers Abgang und den Vorwürfen, ergo sei auch "schlechtes Gewissen" sicherlich nicht der Grund. An der AUVA sei "nächstes Jahr eh ein Wechsel" angestanden, der werde nun eben früher vollzogen.