Beim nächtlichen Verhandlungsmarathon hat man sich u.a. darauf geeinigt, dass die Gehaltserhöhung um ein Jahr verschoben wird.
Nach einem wahren Verhandlungsmarathon vhaben sich die Salzburger Landesregierung und die Personalvertretung auf ein Sparpaket für die Landesbediensteten geeinigt. Die Eckpunkte: Die Biennalsprünge bleiben, die beiden kommenden Lohnerhöhungen werden jeweils um ein Jahr verspätet wirksam, die Pragmatisierung läuft aus und neue Mitarbeiter kommen in ein neues Gehaltssystem.
Die angedrohten Kampfmaßnahmen finden nicht statt.
Einsparungen
14 Millionen Euro wollte die Regierung im Jahr 2010
beim Personal einsparen, 29 Mio. Euro sogar 2011. Geworden sind es nun knapp
11 Mio. Euro 2010 und 17 Mio. Euro im Jahr darauf. Diese Verringerung sei
aber verkraftbar, weil gleichzeitig ja auch langfristig wirkende Maßnahmen
gesetzt werden, sagte Finanzreferent LHStv. David Brenner (S) bei einem
Pressegespräch.
Kurzfristig wirken werden zwei "Nulllohnrunden": Diese bedeuten konkret, dass es 2010 tatsächlich keine Gehaltserhöhung gibt, 2011 wird um den österreichweiten Gehaltsabschluss für 2010 erhöht. 2012 erfolgen dann gleich die Steigerungen für 2011und 2012. Das Land erspart sich dadurch im kommenden Jahr 3,5 Mio. und im Jahr danach 5,2 Mio. Euro. Die Verlängerung des Aufnahmestopps soll in den beiden Jahren insgesamt weitere 15 Mio. Euro Ersparnis bringen. Darüber hinaus sollen der Wegfall von Prämien, die Verschiebung des Auszahlungstermins der Bezüge, der Verkauf von Ferienwohnungen und verringerte Zuschüsse in die Pensionskasse beim Sparen helfen.
Neues Gehaltssystem
Für ein neues Gehaltssystem wurden zumindest
die Eckpunkte schon fixiert. Die Lebensverdienstkurve wird abgeflacht. Das
bedeute, dass junge Mitarbeiter künftig mehr verdienen, die Gehälter aber
dann langsamer ansteigen, sagte Personal-Landesrat Sepp Eisl (V). Das
Lebensverdienst soll dadurch etwa 2,5 bis 3 Prozent niedriger ausfallen als
im bisherigen System. Außerdem soll die Entlohnung in den unterschiedlichen
Berufen mehr dem Markt angepasst werden, die Zulagen und Prämien werden in
das Gehalt integriert. Eisl sprach von einer "großen Gehaltsreform, die es
in der Form seit dem 2. Weltkrieg" nicht gegeben habe. Wann das neue System
in Kraft trete, konnte er noch nicht sagen, in einem halben bis Dreiviertel
Jahr solle aber klar sein, wie es aussieht.
Pragmatisierungen werden im Land Salzburg ab dem 1. Juli 2011 der Vergangenheit angehören. Dies wird dem Land im Endausbau 35 Millionen Euro Ersparnis pro Jahr bringen. Das Aus für Pragmatisierungen bedeutet in erster Linie das Aus der teureren Beamten-Pension, einen Kündigungsschutz werde es weiterhin geben, so Brenner.
Zufriedenheit
Beide Verhandlungsseiten zeigten sich mit dem
Ergebnis zufrieden. "Es gibt zwar große Einschnitte, aber es ist
mittragbar", sagte Zentralausschuss-Vorsitzender Walter Oberascher. Auch die
bisherigen Rückmeldungen hätten so gelautet. Christine Vierhauser, die
Zentralbetriebsrätin der Landeskliniken, wird das Paket am Montag noch den
Mitarbeitern vorlegen, sie zeigte sich aber zuversichtlich, dass es
angenommen wird.
Das Personalpaket ist nur ein Teil jener Maßnahmen, mit denen die Salzburger Landesregierung angesichts des dramatischen Einnahmenausfalls in den kommenden beiden Jahren das erwartete Defizit von jeweils rund 170 Mio. Euro auf etwa 80 Mio. Euro verringern möchte. Unter anderem ist auch eine Kürzung der Subventionen um zwölf Prozent und eine Anhebung des Landesanteils an der ORF-Gebühr vorgesehen.