Wien

Beraterin der FPÖ droht Haft

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Wegen Herabwürdigung des Islams - Lieber Gefängnis, statt zu zahlen. 

Der Vorfall liegt zwei Jahre zurück: Im Herbst 2009 bei einem Vortrag über den Islam für die FPÖ-Akademie warf Strache-Beraterin Elisabeth Sabaditsch-Wolff dem Propheten Mohammed Kindesmissbrauch vor. Dafür wurde Sabaditsch-Wolff gestern vom Oberlandesgericht Wien in zweiter Instanz wegen Herabwürdigung religiöser Lehren verurteilt. „Mohammed hat auch gerne mit Kindern ein bisschen was gehabt“, hatte Sabaditsch gesagt. Und: Alle Muslime würden seinem Beispiel nacheifern. Nach der Urteilsverkündung gerierte sie sich als Märtyrerin: „Ein schwarzer Tag für Österreich.“

Eigentlich wurde Sabaditsch nur zu 480 Euro verurteilt. „Ich werde die Strafe sicher nicht zahlen“, sagt sie. Reinhard Hinger, Sprecher des OLG Wien: „Wenn die Strafe innerhalb von sechs Monaten nicht einbringbar ist, muss sie die Ersatzfreiheitsstrafe antreten.“ In Sabaditschs Fall 60 Tage.

Verteidiger Michael Rami will vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen. Bei einer Pressekonferenz wiederholte Sabaditsch ihre Anschuldigung, unter Muslimen komme Kindesmissbrauch besonders häufig vor. Könne sie solches nicht mehr sagen, sei die Demokratie gefährdet, sagte sie. Vonseiten derFPÖ wollte sich niemand zu diesem heiklen Thema äußern.

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