Davor traf sie EU-Juncker

Bierlein pokerte um die Top-Jobs in der EU mit

Teilen

Bis in die Nacht wollten die Staats- und Regierungschefs um die EU-Top-Jobs pokern.

Brüssel. Es war ihre große Premiere, und Brigitte Bierlein ging die Sache locker und mit einem Lächeln an: Als erste österreichische Kanzlerin nahm Bierlein am Donnerstag am großen EU-Rat teil. Eine Sitzung mit Folgewirkung, sollte doch das große EU-Personalpaket geschnürt werden – nach der EU-Wahl werden alle Top-Jobs in Brüssel, Straßburg und Frankfurt besetzt.

Treffen. Vorab traf die Kanzlerin ihre deutsche Amts­kollegin Angela Merkel zu einem Arbeitsgespräch und betonte die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Österreich. Man setze sich „gemeinsam für einen fairen EU-Haushalt ein“. „Beide Länder bekennen sich zum Pariser Klimaabkommen und zu einer klimaneutralen Zukunft“, so Bierlein weiter.

Dann ging es in den Rat, wo Bierlein herzlich empfangen wurde – und man gleich zur Sache kam. Während sich die Österreicherin nicht festlegte, sprach sich der Niederländer Mark Rutte für die Dänin Margrethe Vestager als Kommis­sionschefin aus. Merkel wollte indes ihren Landsmann Manfred Weber – der Poker sollte bis in die Nacht dauern.

Das sind die Jobs, die rasch besetzt werden müssen

Fünf Jobs sind es, für die EU-Ratspräsident Donald Tusk Vorschläge machen wollte.

  • EU-Kommissionspräsident. Der wichtigste Posten, derzeit amtiert Jean-Claude Juncker.
  • EU-Ratspräsident. Derzeit Donald Tusk, er leitet und orchestriert die Sitzungen der Staats- und Regierungschefs.
  • EU-Außenbeauftragte. ­Derzeitige Außenministerin ist Federica Mogherini.
  • Chef der Zentralbank EZB.
  • Präsident des Europäischen Parlaments.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.