Empörung

Bildungspläne: Wien attackiert Türkis-Blau

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Vertreter der Hauptstadt üben harsche Kritik an den Noten-Plänen.

Wien lässt kein gutes Haar an den kolportierten Bildungsvorhaben der Regierungsverhandler: "Der Bildungszugang, der sich in den schwarz-blauen Koalitionsverhandlungen derzeit abzeichnet, lässt sich in drei Worten am besten zusammenfassen: Sparen, Auslese und Ignoranz von positiven pädagogischen Zugängen", befand der Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) in einer Aussendung.
 
Würden Ressourcen reduziert, gehe dies auf Kosten von individueller Förderung, warnte er am Dienstag. Harsche Kritik übte der Ressortchef an den Noten-Plänen: "Wenn es um Ziffernnoten statt verbaler Beurteilung geht, wird eine in Wien an über 260 Schulen jahrelang gelebte Praxis ignoriert, die sich sehr bewährt hat."
 
Gerade die alternative Leistungsbeurteilung sei aus der pädagogischen Praxis von und mit Lehrern entstanden und würde auch laufend weiterentwickelt. Es sei "wirklich unglaublich", dass man diesen Lehrern einfach ausrichte, dass diese Form der Beurteilung nicht mehr gewünscht sei, wetterte Czernohorszky - der darauf drängte, die Lehrer selbst zu fragen, was sie davon hielten.
 
Auch die angekündigten Sparpläne seien für Lehrkräfte im Ballungsraum "ein Schlag ins Gesicht". Die Pläne seien insgesamt ein bildungspolitischer Rückschritt um Jahrzehnte: "Wer nicht bereit ist, Kinder individuell zu fördern, kann sich nur damit helfen, sie in Kasteln zu zwängen!"
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