Das Innenministerium verteidigt die geringe Zahl: "Qualität vor Qantität".
Die Entlastung der Polizei bei Verwaltungstätigkeiten durch nicht mehr benötigte Post- und Telekommitarbeiter läuft äußerst schleppend an: Das Innenministerium bestätigte am Montag, dass bisher lediglich 88 Beamte zur Polizei gewechselt sind. Im Oktober hatte Innenministerin Maria Fekter (V) noch erklärt, sie rechne bis Ende 2010 mit 1.000 zusätzlichen Mitarbeitern für die Exekutive - dieses Ziel wurde nun allerdings relativiert.
Eine Bedarfserhebung bei den Landespolizeikommandos habe ergeben, dass aktuell nur 320 Verwaltungsmitarbeiter gebraucht würden, sagte ein Sprecher der Innenministerin. Schrittweise wolle man die Zahl der neuen Mitarbeiter aber erhöhen, weshalb die Bedarfserhebung regelmäßig durchgeführt werde. Allerdings, so der Sprecher, laute das Motto "Qualität vor Quantität", die Hälfte der Bewerber erweise sich als "nicht tauglich". Bei jenen, die bereits ins Innenministerium gewechselt sind, gebe es hingegen "sehr positive Rückmeldungen" über deren Arbeit.
Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) sieht die niedrige Zahl an neuen Verwaltungsmitarbeitern jedenfalls nicht in ihrer Verantwortung - sie habe den Dienstgeberwechsel dienstrechtlich abgesichert und damit ihre Aufgabe erfüllt, meinte sie schon unlängst gegenüber dem "Kurier". Das Problem könnte daran liegen, dass es vielleicht zu wenig Kapazitäten bei der Ausbildung gebe, so die Ministerin in der "ZiB" am Sonntag. Die Verwaltungsakademie des Bundes könnte dem Innenministerium aber den Großteil der theoretischen Ausbildung abnehmen, wodurch das ursprüngliche Ziel, bis Ende des Jahres 1.000 Beamte im Polizeidienst zu haben, doch noch erreichbar sei.