Der frisch gekürte Spitzenkandidat des BZÖ, Walter Sonnleitner (63), wurde im Vorjahr mit 150.000 Euro ORF-Abfertigung pensioniert.
Auch wenn er bis vor einem Jahr als Chef der ORF-Wirtschaftsredaktion hoch komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge ohne jedes Stottern einem Millionenpublikum erklären konnte. Bei seiner eigenen Abfertigung kommt Walter Sonnleitner verbal ins Stolpern: „Ich weiß es nicht mehr“, sagt er zu ÖSTERREICH.
„ORF hat mich gefeuert.“
Na gehen’s, Herr Kollege.
„Okay. Ich erhielt nicht einen Golden Handshake wie andere im ORF. Ich wurde
zu meinem Ärger einfach mit 61 Jahren gekündigt – und bin 2009 mit 150.000
Euro Abfertigung in Pension gegangen“, bestätigt Sonnleitner zögernd, was in
Wien längst die Spatzen vom Dach pfeifen.
Eine Abfertigung, die nach 40 Dienstjahren an sich kein Problem ist. Wenn man nicht als frisch gebackener Pensionist die Liebe zur Politik entdeckt.
Kandidat fürs BZÖ.
Denn seit gestern ist Walter
Sonnleitner (63) offiziell Spitzenkandidat des BZÖ für die Wiener
Gemeinderatswahl im Herbst: „Ich habe immer geraunzt, dass die Politiker so
viel falsch machen. Und wollte immer schon beweisen, dass man es besser
machen kann. Jetzt geht’s los.“ Ihn freue es, dass er „ohne die Kärntner
Rabauken für wirklich liberale Politik“ eintreten könne. Wahlziel sei ganz
klar mehr als fünf Prozent und der Einzug in den Wiener Landtag.
Freilich liegt das BZÖ in den Rohdaten nur bei mageren 0,9 Prozent. Sonnleitner lächelt: „No risk, no fun.“