270 Mio. Euro an Bundesschulen im Schuljahr 2010/11.
Im Schuljahr 2010/11 wurden alleine an AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) 3,7 Mio. Überstunden von Lehrern geleistet. Die Kosten über alle Schultypen lagen bei rund 270 Mio. Euro, wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des BZÖ durch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) zeigt. Für BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner sind diese Zahlen ein klares Zeichen für den Reformbedarf beim Lehrerdienstrecht. Immerhin könnten um die 270 Mio. Euro Überstundenabgeltung 9.000 Junglehrer beschäftigt werden, rechnete sie am Freitag in einer Aussendung vor.
Ursache der vielen Überstunden ist aus Haubners Sicht, dass Lehrer nach Unterrichtszeit entlohnt, aber etwa zusätzliche Aufsichtspflichten als Überstunden abgerechnet würden. Die ehemalige Lehrerin fordert deshalb eine Neudefinition der Arbeitszeit: Neben der Kernkompetenz, dem Unterricht, müsse die Anwesenheitspflicht in der Schule klar geregelt werden und Verwaltungspersonal einen Teil der Arbeiten übernehmen. Von Regierung und Gewerkschaft forderte Haubner angesichts der hohen Zahl an Überstunden, bei den Verhandlungen zum neuen Dienst- und Besoldungsrecht "endlich aufs Tempo zu drücken".