Das sagt ÖSTERREICH

Bitte keinen schmutzigen Wahlkampf!

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Ein Kommentar von Politik-Insiderin Isabelle Daniel zum kommenden Präsidentschaftswahlkampf.

Der Wahlkampf. Dass SPÖ und Neos den einstigen grünen Bundespräsidentschaftskandidaten und heutigen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen in seinem Wiederwahlkampf ­unterstützen, ist wenig überraschend und logisch.

Ebenso war absehbar, dass die ÖVP keinen eigenen Kandidaten aufstellt – ihr würde gegen den Amtsinhaber ebenso wie der SPÖ ein Fiasko drohen –, dass sie aber gleichzeitig auch keine Wahlempfehlung abgeben wird. Die ÖVP will keine FPÖ-nahen Wähler verärgern.

Van der Bellen hat eine solide Arbeit gemacht

Polarisierung. Die FPÖ – sie wird schließlich einen Kandidaten aufstellen – versucht Van der Bellen aber bereits als „System-Kandidaten“ zu dämonisieren und die Bundespräsidentschaftswahl zu einer Denkzettelwahl gegen die türkis-grüne Regierung umzufunktionieren.

Neben der FPÖ – sie sucht noch Kandidaten – wollen auch die Impfgegner MFG und Ex-BZÖ-Mann Gerald Grosz antreten. Alle drei „Herausforderer“ könnten An­leihe bei Donald Trump nehmen und auf einen rabiaten Wahlkampf setzen. Sätze wie „schläfriger Bundespräsident“, „System-Kandidat“ und Co. deuten bereits in die Richtung. In Zeiten der Teuerung und gefähr­licher Krisen braucht es freilich weder Dirty Tricks noch die nächste Polarisierung.

Und hier kommt Van der Bellen ins Spiel. Er hat solide Arbeit geleistet. Er sollte im Wahlkampf aber offener die Probleme dieses Landes ansprechen.

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