Politik-Insider

FPÖ: Jeder gegen jeden

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Infight in Blau: Wer jetzt gegen Ex-FPÖ-Chef Strache austeilt. Wie dessen Frau nun zurückschlägt. 

Match. Eigentlich hatten sich FPÖ-Chef Norbert Hofer, FPÖ-Klubchef Herbert Kickl und Ex-FPÖ-Boss Heinz-Christian Strache ja am Montag vor einer Woche auf einen Waffenstillstand geeinigt. Strache solle bis zur Nationalratswahl auf öffentliche Stellungnahmen verzichten. Nach dem 29. September könne man dann „alles ausstreiten“, versprach Hofer. Die Blauen versuchen so, ihren Nationalratswahlkampf zu retten und das Ibiza-Skandal-Video und Ermittlungen gegen Blaue zumindest vier Wochen lang vergessen machen zu lassen.

Tatsächlich kündigte der gefallene einstige blaue Vizekanzler auf oe24.TV dann auch an, keine Interviews mehr zu geben.

So recht trauen will in der FPÖ dem Frieden aber keiner. Immerhin fühlt sich Strache von den Seinen schlecht behandelt. Dass nun alte blaue Gegner wie FPÖ-Landesrat Waldhäusl gegen ihn auftreten, verschlimmert die Situation, so FPÖ-Strategen.

Strache hat jede Menge Insiderwissen und SMS …

Heikel. Blaue fürchten sich vor allem vor Straches Ankündigung, ein Onlinemagazin launchen zu wollen. „Was machen wir, wenn er da dann plötzlich die eigenen Leute angreift“, sagt ein Blauer. Die Lager in der FPÖ sind schließlich – wie berichtet – ziemlich gespalten: Während die Führungsriege der Blauen – die Ex-FPÖ-Minister, die Kandidaten auf der Nationalratswahlliste und die meisten FPÖ-Länderchefs – mittlerweile aus strategischen Gründen gegen Strache sind, schart sich die blaue Basis Großteils noch hinter ihren einstigen Guru. Bitter sind freilich auch jede Menge SMS und WhatsApp-Nachrichten, die Strache mit FPÖ-Spitzen über die Jahre ausgetauscht hatte. Immerhin werden diese gerade von Ermittlern ausgewertet. 

Der Ex-Ober-Blaue weiß freilich, auf welch explosivem Material er da sitzen könnte. Hofer will trotzdem weiter auf öffentliche Distanz zu seinem Vorgänger gehen. „Einerseits ist der Norbert wirklich angefressen auf ihn. Andererseits weiß er, dass das seine einzige Chance ist“, so ein FPÖ-Mann. 
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