Match um ORF-Führung

FPÖ will Wrabetz stützen

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Alexander Wrabetz ist jetzt wieder 
Favorit. Grasl überlegt noch, ob er antreten soll.

Nachdem die SPÖ die schwarze Rechnungshofkandidatin Margit Kraker gewählt hat, kolportieren die Blauen, dass es auch einen „rot-schwarzen Deal für den ORF“ geben würde. Das dürfte allerdings nicht stimmen.

Die Roten halten zwar an ORF-Chef Alexander Wrabetz fest. Dieser solle bei der ORF-Wahl am 9. August wiederbestellt werden. Aber: Die Schwarzen wollen auch ihren Kandidaten, ORF-Finanzchef Richard Grasl, (noch) nicht aufgegeben. Die Wiederwahlchancen für Wrabetz sind nach der Rechnungshofwahl freilich gestiegen. VP-Klubchef Reinhold Lopatka hatte mit der FPÖ und dem Team Stronach schließlich Helga Berger für den Rechnungshof ausgemacht. FPÖ-Chef Strache zeigte sich im kleinen Kreis extrem sauer auf die „wortbrüchigen Schwarzen“.

Blauer Ärger
Ist Grasl damit aus dem Rennen? Noch hat er eine kleine Chance. Denn der Niederösterreicher versuche derzeit die Stimmen von Neos, Grünen und Unabhängigen im 35-köpfigen Stiftungsrat auf sich zu vereinigen. Das Kalkül: Am Ende könnten dann auch FPÖ und Betriebsrat zu ihm überlaufen.

Rot-Schwarze Talks
Grasl – so berichten es ORF-Quellen – überlege noch, ob er antreten solle. Die SPÖ soll jedenfalls ein Rechnungshof-Dacapo im ORF verhindern. SP-Kanzler Christian Kern soll bereits mit VP-Klubchef Reinhold Lopatka und dem steirischen VP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer über den ORF geredet haben.

Im Büro von Schützenhöfer richtet man ÖSTERREICH aber aus: „Es gibt keinen Pakt um den ORF. Das entbehrt jeglicher Grundlage.“ In der SPÖ dürfte man sich dieses Mal aber ohnehin nicht mehr „nur“ auf Gespräche mit dem Koalitionspartner verlassen. Man setzt darauf, dass Wrabetz neben den 14 roten Stiftungsräten auch den FP-Mann, die Grünen und Betriebsräte für sich gewinnen kann. Und dann klar gewinnt.

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