ÖSTERREICH-Insider enthüllt: Mitterlehner wollte Deal über Wahl im November.
"Nationalratswahlen im Juni gehen sich nicht mehr aus", aber "einigen wir uns auf Neuwahlen im Herbst 2017", unterbreitete VP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner kürzlich SPÖ-Kanzler Christian Kern ein bemerkenswertes Angebot. Ein VP-Stratege erzählt ÖSTERREICH von dieser Szene und zeigt sich überrascht: "Kern hat das Angebot von Mitterlehner schlicht abgelehnt."
Der Plan. Wie in dieser Kolumne berichtet, hatten maßgebliche VP-Kreise – mehrere Länderorganisationen der Schwarzen – auf ein Koalitions-Aus gedrängt, um ihre Wahlchancen bei Landtagswahlen zu verbessern. Johanna Mikl-Leitner wird sich im Frühjahr 2018 etwa erstmals als VP-Spitzenkandidatin in Niederösterreich stellen. Diese VP-Spitzen hatten wiederum den Vizekanzler gebeten, dem Kanzler diese einvernehmliche Trennung schmackhaft zu machen.
Mitterlehner – so der empörte Schwarze – soll das Nein von Kern akzeptiert haben. Vorerst.
"Wenn ihr jetzt Wahlen wollt, überlegt euch das gut"
Der Kanzler dürfte "Django" nur zwei Botschaften mitgegeben haben: "Wenn ihr jetzt Wahlen wollt, überlegt euch das gut." Denn: "Ihr müsst die Koalition einseitig aufkündigen und die SPÖ ist vorbereitet." Beide Parteien rüsten jetzt freilich noch stärker für Nationalratswahlen im November. Die ÖVP wird im Mai – passend zu Mitterlehners Rede am 15. Mai – eine neuerliche "Zwischenkampagne" für Wirtschaft und den Mittelstand starten. Werber Luigi Schober hat das Konzept bereits erstellt.
Die Roten wollen nun ebenfalls mit einer Kampagne für Arbeitsplätze und Wirtschaft in den Ring steigen. Kanzler Kern wird zudem seine Tour durch Österreich fortsetzen. Einmal die Woche wird er Bürgern seine "Pläne für Österreich" vorstellen.