Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Mut. Viktor Orbáns Ungarn macht mit seinem Gesetz gegen Informationen über Homosexualität Saudi-Arabien, dem Iran und den Taliban alle Ehre. Innerhalb Europas – im Jahr 2021 (!) – hat und darf dieses Gedankengut aber nicht einmal einen Millimeter Platz haben. Daher: Ein Bravo an den deutschen Teamkapitän Manuel Neuer, der bereits vergangene Woche zum Zeichen eine Regenbogenbinde getragen hatte. Ein Bravo auch an den französischen Star-Fußballer Antoine Griezmann, der gestern solidarisch mit der LGBTQ-Community getwittert hatte. Die UEFA hingegen demonstriert viel Feigheit. Zunächst mahnte sie Neuer, dass dieser „kein politisches Zeichen setzen“ dürfe. Dann untersagte sie München, sein Stadion in Regenbogenfarben auszuleuchten.
LGBTQ-Rechte sind Menschenrechte, UEFA
Peinlich. Liebe UEFA, gegen Diskriminierung von Homosexuellen anzutreten, hat nichts mit Politikmachen, sondern mit Menschenrechten zu tun. Die Spieler haben das verstanden. Dass die UEFA gestern ihr Logo in Regenbogenfarben darstellte, ist nur halbherzig. Die EU-Politik wiederum muss nun ihren Worten – Ursula von der Leyen spricht zu Recht von einer Schande – Taten folgen lassen. Dass Viktor Orbán aus Protest – weil Regenbogenfahnen verteilt werden – nicht ins Stadion kommt, ist sein Pech. Die EU muss ihm zeigen, dass er nirgends willkommen ist, wenn er auf Taliban-Kurs bleibt.