Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Fakten. Die dritte Welle hat Österreich längst erreicht. Und, die Prognosen, dass die B.1.1.7-Variante uns schwere Probleme bereiten würde, haben sich leider bewahrheitet. Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit schwerer zu erkranken bei dieser Variante um 64 Prozent höher ist als bei der bisherigen. Genau das wirkt sich umso stärker in den Spitälern aus. Der anerkannte AKH-Intensivmediziner Thomas Staudinger hatte bereits vor zwei Wochen gewarnt, dass sich die Situation in den Spitälern in Wien verschlechtere. Jetzt ist die Auslastung erreicht. Er sagt zu Recht, dass er als Arzt nur informieren könne.
Was passiert, wenn wir nicht gegensteuern
Ethik. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, „werden wir die Qualität unserer Gesundheitsversorgung nicht aufrechterhalten“ können, sagt Staudinger. Was dann passiert, konnte man zuletzt in Portugal, Tschechien und Ungarn beobachten. Die Politik – Bundesregierung und Landesregierungen – muss sich jetzt entscheiden, ob sie auf Ärzte mit Einblick oder Meinungsumfragen mit Momentaufnahmen hört. Klar, die Mehrheit will jetzt keine Verschärfungen. Aber die Mehrheit wird es der Politik nicht verzeihen, wenn unsere Spitäler übergehen und wir bis zum Sommer in einer Dauerwelle verharren, statt jetzt gegenzusteuern und dann dank Impfungen Ende April nachhaltiger öffnen können. Hört lieber auf die Ärzte!