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Tirol-Wahl als Schicksalstag für Regierung

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Erschütterung. Sollten die jüngsten Umfragen stimmen, kündigt sich am Sonntag in Tirol ein Polit-Erdbeben an, dass auch die türkis-grüne Bundesregierung schwer erschüttern könnte.

Erstmals seit 77 Jahren droht den einst allmächtigen Schwarzen in einem ihrer Kernländer ein desaströser Absturz auf unter 30 Prozent. Sollte die derzeitige Landeshauptmann-Partei tatsächlich von 44 Prozent so tief stürzen, wäre auch eine Mehrheit gegen die ÖVP möglich. SPÖ, Grüne, Neos und Liste Fritz könnten sich dann – Recherchen ergeben, dass diese Gespräche bereits stattfinden – zusammenschließen und SPÖ-Chef Georg Dornauer zum neuen Landeshauptmann wählen. Die Angst, den Landeshauptmann-Thron zu verlieren, könnte Anton Mattle – und damit ÖVP-Chef Karl Nehammer – vielleicht noch retten, wenn angefressene Schwarze doch ÖVP wählen, um einen Roten als LH zu verhindern.

ÖVP hat ihr politisches Kapital selbst verspielt

Niederlage. Verlieren wird die türkis-schwarze Truppe freilich so oder so. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. Das Debakel hat sie sich freilich selbst zuzuschreiben. Die Herren Platter und Hörl haben in Tirol zum Frust geführt, die Bundes-ÖVP tut ihr Übriges. Die Partei hat es verabsäumt, sich ihren vielen Krisen und Affären selbstkritisch zu stellen. Kippt die türkis-grüne Regierung in Tirol, könnte sie auch jene im Bund mit sich reißen. Die Tirolwahl wird zum Schicksalstag für den Bund.

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