Das sagt Österreich

Watschn für blaue Raubritter

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Redakteurin Isabelle Daniel

Desaster. Eigentlich ist die FPÖ, gemessen an ihren Skandalen der vergangenen Monate - rechtsradikale "Einzelfälle" in Serie, Ibiza-Skandal und Spesenaffäre sowie interne Machtkämpfe -, fast mit einem blauen Auge davongekommen. Das Wahlresultat ist angesichts des Stimmenverlusts - und des beinahe Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Grünen und FPÖ um Platz drei - zwar ein Desaster, gemessen am Umfang der Blauen mit ihren eigenen Skandalen aber fast eine gutmütige Watschn für die Blauen.

Läuterung? Ob die FPÖ-Führung die Botschaft der Wähler versteht? Nur von Neugründung zu reden, aber dann wieder nur wild um sich zu schlagen und absurde Verschwörungstheorien von irgendwelchen Geheimdiensten zu stricken, wird diesmal nicht reichen. Entweder die Blauen stellen sich endlich sich selbst -jahrelang attackierten sie "rotschwarzen Proporz", um prompt selbst blau umzufärben, jahrzehntelang geißelten sie "rot-schwarze Raubritter", um ihren Parteichef (und weitere?) selbst in Saus und Braus leben zu lassen - oder sie werden zu Recht Outlaws bleiben. Die FPÖ sollte ihre Wahlniederlage nicht anderen in die Schuhe schieben und sich selbst in die Opposition vertschüssen und dort an selbstkritischer Erneuerung arbeiten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.