Politik-Insider

Dankls Sieg: Angst in der ÖVP und ein Turbo für Bierpartei

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Was die Salzburg-Wahl für Babler, Nehammer, Kickl & Co heißt.

Polit-Beben. Gemeinderats- und bundesweite Wahlen miteinander zu vergleichen, ist schwierig. Trends können sich freilich aus der Salzburger Gemeinderatswahl dennoch ablesen. Und genau das machen die Parteien nun auch. Was bedeutet also der Triumph von Kay-Michael Dankl und seiner KPÖ+ in Salzburg für die Nationalratswahlen?

Die SPÖ und Andreas Babler können sich freuen, weil sie trotz KPÖ+-Triumphs ihr Ergebnis halten konnte und damit in der Bürgermeister-Stichwahl in Salzburg ist. In der Stadt Salzburg haben sie zwar ein leichtes Minus, aber durch das Debakel der ÖVP die Nase vorne. Dichtet also der Babler-Kurs gegen Linksparteien ab? Im Lager von seinem einstigen Konkurrenten Hans Peter Doskozil verweist man darauf, dass die SPÖ-Salzburg auf seinem Kurs sei.

Wirklich dramatisch ist das Ergebnis freilich für die ÖVP. In den ländlichen Regionen – das gibt der Partei von Karl Nehammer ein wenig Trost – haben sie nur leicht verloren. In der Stadt Salzburg wurden sie vom Wähler aber bitterböse abgestraft. Das hat freilich auch mit der Wohnungsnot zu tun gegen die die ÖVP offensichtlich zu wenig unternimmt. Der ÖVP-Wahlkampf – sie rückten Dankl in den Mittelpunkt – war alles andere als geglückt. Und natürlich gibt es auch einen bundesweiten Trend, der für die Regierungspartei ÖVP alles andere als gut ausschaut. Und das löst in der schwarz-türkisen Welt jetzt – wenige Monate vor der Nationalratswahl – erhebliche Nervosität aus. Droht ihnen ein ähnliches Debakel auch im Bund?

Frust mit "etablierten Parteien"

Schließlich können offensichtlich "Outsider" derzeit punkten. Das Dankl-Ergebnis – mit seiner Linie gegen "etablierte Parteien" – sind jedenfalls Good News für Dominik Wlazny und dessen Bierpartei. Wie Dankl ist er de facto eine One-Man-Show, der eben mit seiner "Anderssein"-Linie auch bei Nationalratswahlen punkten könnte. Und dabei – das zeigt Salzburg – nicht nur bei Rot, Grün und Neos, sondern auch im ÖVP und FPÖ-Wählerteich fischen könnte.

Für die FPÖ war das Ergebnis in Salzburg Stadt wiederum ein Warnschuss, dass sie in Städten nicht gut ankommen. Im ländlichen Bereich erzielten sie Zugewinne, aber nicht in dem Ausmaß den bundesweite Umfragedaten für sie signalisieren. Zudem hat Salzburg gezeigt, dass Konkurrenz im Anti-Establishment-Bereich letztlich auch die Bäume der FPÖ nicht in den Himmel wachsen lässt.

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