Einschätzungen, wie gut seine Chancen stehen, wollte er nicht abgeben.
Der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hat sich am Mittwoch gelassen darüber gezeigt, dass er mit Andreas Schieder einen Konkurrenten für den Parteivorsitz in Wien erhält. "Ich sehe da kein Problem", sagte er im Gespräch mit Journalisten: "Ich hab mehrfach schon in Interviews gesagt, dass mir jeder Mitbewerber recht ist."
Nichts Schlimmeres solle einer demokratischen Partei passieren, als dass man mehrere Kandidaten zur Auswahl hat, befand er. "Vielleicht gibt's ja auch noch mehrere Persönlichkeiten, die sich zur Verfügung stellen, auch das soll mir recht sein", schloss der Ressortchef weitere Bewerbungen nicht aus.
"Viele Gespräche"
Es werde nun sicher "viele Gespräche" geben, zeigte er sich überzeugt: "Man sollte einmal diesen Wettbewerb der Ideen abwarten." Einschätzungen, wie gut seine Chancen stehen, wollte Ludwig nicht abgeben: "Das wird sich am Landesparteitag zeigen." Jeder habe jedenfalls seine Qualitäten: "Sonst wären wir nicht in den Funktionen, in denen wir uns befinden."
Seine Ideen für das Amt des Bürgermeisters werde er zu einem späteren Zeitpunkt präsentieren. "Wir leben in einer wunderbaren Stadt, aber es gibt viele Menschen, die das nicht so wahrnehmen und daher werde ich mich um diese Frage kümmern, also wie Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen die Realität wahrnehmen", sagte er.
"Freundschaftlicher" Parteitag
Der Parteitag am 27. Jänner werde, so prophezeite Ludwig, in "freundschaftlicher und solidarischer Art und Weise" über die Bühne gehen - "wie das bei uns in der SPÖ Wien immer gepflegt worden ist". "Ich bin zuversichtlich, dass es gelingt, vor allem das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen."
"Ich habe mich immer in der Vergangenheit bemüht, als Brückenbauer zu wirken, und ich glaube, das ist mir auch gelungen, auch über die Parteigrenzen hinaus. Ich gehe davon aus, dass mir das auch in der SPÖ Wien gelingen wird", übte sich der Wohnbaustadtrat in Zuversicht. Schieder selbst kenne er gut. Er schätze ihn, wobei er ohnehin mit niemandem in der SPÖ persönliche Differenzen habe, versicherte Ludwig.