Die erste Geldzahlung des tschechischen Geheimdiensts erfolgte am 20. Dezember 1965. Zilk unterschrieb noch mit seinem richtigen Namen. Später mit "Johann Mair".
1965: Zilk lebt im Luxus
Bereits beim Anwerbevorgang des
Journalisten Helmut Zilk für den tschechischen Geheimdienst ist den Agenten
klar: Finanzielles Entgegenkommen könnte für den erfolgreichen Moderator
eines der Hauptargumente einer künftigen Zusammenarbeit sein. Kurz vor der
ersten Geldübergabe im Dezember 1965 heißt es im Geheim-Akt:
Er führt ein aufwendiges Leben. Isst in teuren Restaurants. Macht auch kein Geheimnis daraus, dass er Geld nicht im Überfluss hat.
Erste Geldübergabe
Für die tschechischen Agenten völlig
überraschend nimmt Zilk ihre erste Zahlung von 5.000 Schilling am 20.
Dezember 1965 dann ohne Zögern an hat und unterschreibt den Erhalt des
Betrages mit seinem vollen Namen (siehe oben).
Zilk hat das Geld überraschenderweise ohne jeden Kommentar angenommen. Daraus folgt, dass Geld für ihn sehr attraktiv ist.
Zilk wird durchleuchtet
Immer mehr private Details werden von den
tschechischen Agenten ausgeforscht, auch Zilks finanzielle Situation gerät
ins Visier des Geheimdienstes. Am 21. Juli 1966 heißt es dazu:
Persönliche Ausgaben von „Holec“ sind beträchtlich - für Kleidung, Auto, Wohnung, Dienstleistungen und Repräsentation. Trotz ziemlich gutem Einkommen hat er keinen Geldüberfluss, da er kein weiteres Vermögen besitzt. Bisher nahm er 20.000 Schilling und 3.000 Kronen.
Honorar steigt
Doch mit dem Aufstieg Zilks zum mächtigen
ORF-Fernsehdirektor wächst auch sein Einkommen. Nicht unbemerkt von den
tschechischen Agenten, die auch ihrerseits mehr Geld anbieten.
Als Fernsehdirektor wird er monatlich 20.000 Schilling verdienen. Ich habe ihm unser Angebot von 5.000 Schilling monatlich unterbreitet. Ein Viertel seines Gehalts.
Mehr Geldgeschenke
Im Laufe der Zeit wird Zilk vorsichtiger bei
Geldannahmen, soll aber Geschenke wie Luster, Alkohol, Zigarren angenommen
haben. Auch eine Prag-Reise mit den Eltern im Juli 1966 soll der
Geheimdienst zahlen.
Er nimmt sehr gerne Geschenke oder Aufmerksamkeiten entgegen, Geld anzubieten, wird nur im Falle seines Bedarfs tauglich sein.