Das Stronach-Interview im Wortlaut
Armin Wolf
Frank Stronach
Guten Abend.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich habe nicht gesagt, dass ich sie verachte. Ich habe nur gesagt, wenn zu viele Berufspolitiker. Wir können die Politiker nicht alleine regieren lassen. Das ganze Land. Wir müssen verstehen, dass die Regierung, das Management eines Landes ist. Und unglücklicherweise besteht dieses Management aus Politikern. Das Mandat eines Politikers gewählt und wiedergewählt zu werden. Sobald sie die Wahl gewinnen, denken sie schon, was müssen wir tun mit der nächsten Wahl. Das heißt...
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich bin gleich fertig. Das heißt: Das ganze Land wird durch politische Ideen und Überlegungen gemanaged. Und das kann nicht funktionieren.
Armin Wolf
Frank Stronach
Das stimmt…
Armin Wolf
Frank Stronach
Aber nocheinmal: Man muss sehen, dass diese Leute erstens einmal Mut gehabt haben. Und, dass sie auch intellligent genug sind, dass sie wissen, sie sind bei Parteien dabei, bei Politikern, wo es keine Zukunft gibt. Wir haben eine Regierung, die seit 50 Jahren nur Schulden macht. Das kann doch…
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein. Die müssen auch nach den Werten. Wir werden einen Ehrencodex haben, die sie unterschreiben müssen. Und wir sagen, Politiker maximum zwei Perioden. Ich möchte hier noch sagen: Ich habe nie gesagt, dass die Politiker lügen. Und, dass sie nicht die Warheit sagen.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, nein, nein. Das ist ein Unterschied, wenn man sagt, die Politiker sagen nicht die Wahrheit.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, nein. Ja genau. Ob ich hier sage, sie sagen ‘oft nicht die Wahrheit’, da ist ein Unterschied. Und oft heißt: Wieviel, zehn Prozent oder zwanzig. Ich weiß ganz genau, was ich sage. OK? Und ich hoffe, wir haben heute ein sehr sachliches und sehr vernünftiges. Und ich freue mich, dass wir einmal sehr vernünftige Gespräche haben.
Armin Wolf
Frank Stronach
Das sind viele Milliarden.
Armin Wolf
Frank Stronach
Wir müssen das durchrechnen. Ja. Wir müssen das durch. Ich weiß, es wird über eine Milliarde sein. Und wir wisse auch, dass Ganze passt nicht mehr. Nicht. Zum Beispiel, unser Vorschlag ist: Unser Wirtschaftsprogramm ist aufgebaut auf sozialökonomische Gerechtigkeit. Wir sagen: Firmen, die ihren Profit in Österreich investieren, zahlen nur 10 Prozent Steuern, Und das können sie den Arbeitern geben, weil es ist für die Arbeiter ein moralisches Recht, dass ein Teil des Profits. Aber, was wir sagen: Firmen, österreichische Firmen, die ihren Profit im Ausland investieren, müssen die vollen Steuern zahlen. Und sie können die Schulden nicht abschreiben und die Verluste, was sie… Und das war das Problem… Milliarden wurden…
Armin Wolf
Frank Stronach
Wir müssen… Die Leute wollen auch verstehen… Wir sagen, das ist eine Wirtschaftsfrage. Und ich glaube, die Wirtschaft verstehe ich.
Armin Wolf
Frank Stronach
Und ich weiß auch, Sie sind ein guter Reporter, aber die Wirtschaft verstehen Sie nicht ganz.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich gebe Ihnen gerne etwas Wirtschaftsnachunterricht.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ein bisschen, das ist.. das genügt ja nicht.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ja, wir wissen, wieviel die Verwaltungskosten sind. Insgesamt fünf Prozent. Das kann man sich ausrechnen. Wichtig ist: Wir müssen die Verwaltungskosten reduzieren. Wir alle wissen, das ist überverwaltet. Wenn Du in Österreich eine Schuhmacherei anfangen willst, einen Friseurladen, Du musst viele Prüfungen ablegen. Pass auf, wenn die Schuhe nicht passen, kauft sie Dir keiner ab. (Das hat mit der Umwelt nichts zu tun.) Wir brauchen. Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, wir müssen. Es ist nur wichtig… Es muss einmal verstanden werden, wie die Wirtschaft funktioniert. Die Wirtschaft wird von drei Kräften geschrieben. Äh, getrieben: Kluge Manager, fleißige Arbeiter und Investoren. Und ich sage, die Arbeiter haben ein moralisches Recht, einen Teil des Profites, den sie durch ihren Fleiß mittragen. Und dadurch entsteht ein ganz anderes Denken. Und die Arbeiter sind mehr motiviert. Sie sind dann mit Herz dabei. Sie denken nach. Das führt zu neuen Produkten.
Armin Wolf
Frank Stronach
Man wird produktionsfähiger.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ja, natürlich. Ich habe schon viel von ihm gehört.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sie haben ein Problem: Sie wollen immer Ja oder Nein. Ich könnte auch sagen…
Armin Wolf
Frank Stronach
Sagen Sie mir Ja oder Nein: Ist der ORF wirtschaftlich sehr gut geführt?
Armin Wolf
Frank Stronach
Sagen Sie mir Ja oder Nein.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sie sind Staatsangestellter.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sie sind beim ORF. Dann ist es halt eine verdeckte Anstellung.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sie können mir ja nicht sagen, dass das das eine private Firma ist. Das ist.. Das stimmt nicht was Sie jetzt sagen.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sie sind… Sie arbeiten… Wissen Sie, was Korruption ist? Korruption ist auch, Leute, die bewußt, Korruption, Strukturen und Werte unterstützen. Und ich glaube, mit dem Herzen und Denken gibt er mir recht. Aber ihr wisst, wenn ihr nicht nach den Parteien euch so verhält, dann habt ihr diese Stellung nicht. Weil dieser Verein…
Armin Wolf
Frank Stronach
…und der ORF wird nur von Politik funktionieren…
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich hoffe, ich bin für ein starkes Europa. Das braucht Generationen, bis das zusammenwächst. Und, nicht, wir haben jetzt den Euro. Dann kann ruhig.. Wir sind das gewöhnt den Euro. Aber eines ist ganz sicher: Wenn Österreich seinen eigenen Euro haben würde: Die Österreicher wissen, dass der österreichische Euro mehr Wert ist als der griechische Euro.
Armin Wolf
Frank Stronach
Und darum dreht sich’s.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, nein, nein. Ich.. Wenn die Mehrheit... Wir haben jetzt einmal den Euro. Und die ganze Idee ist ja, dass Europa zusammen wächst. Jetzt, wie wir in Europa strukturiert sind, wachst Europa auseinander. Es entsteht ein Hass. Und Hass kann zu Kriege führen. Und das müssen wir vermeiden. Also, wenn man in Griechenland die Bilder sieht: Merkel mit Schnurrbart wie der Hitler und so weiter. So entsteht ein Hass. Es funktioniert nicht mehr. Das war eine Fehlkonstruktion, die gemeinsame Währung. Weil, wenn jedes Land seine Währung hat, dann kann ein Land aufwerten oder abwerten, um wieder konkurrenzfähig zu sein.
Armin Wolf
Frank Stronach
Das sind alles ganz wichtige Wirtschaftsfragen.
Armin Wolf
Frank Stronach
Genau.
Armin Wolf
Frank Stronach
…Auszug vom Finanzamt.. Das ist es…
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich sage das und ich kann nicht… Letztendlich wird der Auszug vorkommen, wo ungefähr draufsteht: 2 Millionen Steuer. Und das ist ja nicht kompliziert.
Armin Wolf
Frank Stronach
Bitte?
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich muss.. Ich muss zuerst schauen, wo das ist.
Armin Wolf
Frank Stronach
Es ändert ja nichts. Wenn ich etwas anderes sagen würde, dann würde ich hier als Lügner dastehen.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ja, ich sage: Ihr kriegt’s es einmal.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ja, einmal eben. Pass auf. Das Finanzamt… wird meistens immer nach einem Jahr abgerechnet. Und da gibt es eine genaue Überstellung.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich meine es Ernst. Ich habe nichts zu verbergen. Überhaupt nicht.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ihr könnt euch das abfilmen.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, das stimmt ja alles nicht. Ich hatte heute das erwähnt. Ich wurde dreimal gefragt in der Pressekonferenz. Ich habe gesagt: Ich fliege morgen nach Tirol. Ich schätze Tiroler sehr. Tiroler sind sehr freiheitsliebend. Wollen nicht dominiert sein, von irgendjemanden: Nicht vom ihm, nicht von Brüssel. Und auch nicht von mir. Wir sind eine junge Partei. Wir machen Fehler. Wir haben in der kurzen Zeit. Wir haben… Tausende von tausenden Leuten kommen und wollen mit dabei sein. Und da passieren Fehler. Aber letztendlich, wenn die Werte nicht stimmen. Und, wo mein Name drauf steht, da müssen die Werte stimmen. Ich fahre morgen raus. Ich werde zu den Tirolern sagen, was ich… Ich schätze Tiroler sehr, Tirol ist ein sehr wichtiges Land für Österreich. Und ich verstehe die Unabhängigkeit und so weiter. Und ich werde da mit den einzelnen Leuten sprechen und mir ein Bild machen, was da falsch gelaufen ist. Und am Donnerstag werden wir dann fertig sein, mit den Leuten zusammensitzen, wo wir das alles überprüfen und einmal eine Klarstellung machen. Und am Donnerstag Nachmittag oder am Freitag werden wir dann ein Inserat in die Presse, wie wir das sehen und welche Maßnahmen wir getroffen haben.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich muss morgen.. Für Tirol kann ich überhaupt keine Aussagen machen. Ich fahre morgen raus…
Armin Wolf
Frank Stronach
Salzburg glaube ich, Salzburg werden wir mehr wie 10 Prozent machen. Und wir werden sehen. Wir arbeiten. Wir sind alle ziemlich neu. Alles ziemlich… Irgiendwie… Wir werden gut abschneiden.
Armin Wolf
Frank Stronach
Die Latte ist sehr hoch.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich sage nie einen Prozentsatz.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Nie.
Armin Wolf
Frank Stronach
Was die Zeitungen schreiben, ist ja alles Mist.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein. Zeigen Sie mir, ich kann es sagen, ich sage das nicht. Ich habe das nie gesagt. Ich weiß, was ich sage. Sie können mich mitten in der Nacht aufwecken. Ich sage: Es kommt vom Herzen, es ist die Wahrheit. Ich sage nie die Prozent, ich sage, ich arbeite. Wir haben gute Programme. Wenn Leute unsere Programme verstehen. Nicht, Wirtschaftsprogramme, die auf sozialökonomische Gerechtigkeit…
Armin Wolf
Frank Stronach
Ja, aber
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, habe ich nie. Habe ich nie gesagt.
Armin Wolf
Frank Stronach
Nein, ich habe ein Veto-Recht in der Bundespartei. Ich habe immer gesagt, in den Ländern, wenn es gute Leute dort gibt, die unsere Werte akzeptieren, dann bin ich finanziell behilflich. Aber in der Bundespartei, die ist sehr wichtig, und da wird ein sehr gutes Auge darauf merken…
Armin Wolf
Frank Stronach
Da habe ich das letzte Wort.
Armin Wolf
Frank Stronach
Ich glaube nicht. Ich glaube nicht.
Armin Wolf
Frank Stronach
Danke. Heute war’s besser, wie das letzte Mal.
Armin Wolf
Frank Stronach
Sehr gut.
Armin Wolf
Frank Stronach
OK. Sehr gut.
Armin Wolf
Frank Stronach
Danke.