Als erste Kärntner Partei ist am Sonntag das BZÖ in Klagenfurt in die Intensivphase des Wahlkampfs für die Landtags- und Gemeinderatswahl gestartet.
Rund 1.500 Anhänger versammelten sich in der Messehalle 2, um sich auf die kommenden Wochen bis zum 1. März einstimmen zu lassen. "Wir haben ein Ziel - nämlich für die Menschen da zu sein", rief der Hauptredner Landeshauptmann Gerhard Dörfler seinen Sympathisanten zu.
Demonstrative Einigkeit und Geschlossenheit
Das BZÖ-Führungstrio
- neben Dörfler noch Landesparteichef Uwe Scheuch und Landesrat Harald
Dobernig - zeigte den Anhängern nach den Querelen in den vergangenen Tagen
demonstrative Einigkeit und Geschlossenheit. "Wir sind nicht nur
Kollegen, sondern auch Freunde", meinte Dörfler. Beim Einzug der
Spitzenfunktionäre in die Messehalle war auch Claudia Haider, Witwe des
tödlich verunglückten Jörg Haider, mit dabei.
Dörfler legte in seiner Rede eine "Erfolgsbilanz" des BZÖ der vergangenen zehn Jahre vor. Ohne die Bewegung gäbe es in Kärnten keine zweite Katschbergtunnelröhre, keinen Gratiskindergarten oder auch keine Lehre mit Matura, meinte Dörfler. Dörfler bekräftigte die BZÖ-Ideen, wonach Kärntner Jugendliche in Zukunft 1.000 Euro Startgeld bekommen sollten. Geht es nach Dörfler, soll auch die Helmpflicht für jugendliche Skifahrer bald Realität werden.
Der Spitzenkandidat ritt aber auch heftige Angriffe gegen seine politischen Konkurrenten. "Eine einst stolze Partei ist nicht mehr in der Lage, eine Wahlkampagne zu starten", meinte er in Richtung SPÖ. "Die haben sich von den Menschen verabschiedet", erklärte Dörfler. ÖVP-Chef Josef Martinz sei gar "nur mehr in Inseraten präsent", sagte der BZÖ-Politiker. Das BZÖ hingegen sei "keine Partei alten Musters, die Politik zum Selbstzweck macht".
Auch das klassische Feindbild - nämlich die Bundesregierung - fand Eingang in Dörflers Rede. "Wir werden nicht zulassen, dass die Ostregierung in Wien meint, dass Kärnten irgendeine Enklave ist, die es nicht Wert ist, in den Mittelpunkt gestellt zu werden", sagte der Landeshauptmann.
Nein zu Ortstafeln - "Sonderanstalt" auf Saualm soll bleiben
Härte
demonstrierte Dörfler bei den Themen Ortstafeln und "Sonderanstalt"
für Asylwerber auf der Saualm. "Wir sagen Nein, wir brauchen keine
Tafeln", rief Dörfler in den Saal. Für "straffällige
Asylwerber gibt es nur eine Umleitung - und die heißt Saualm",
meinte der Landeshauptmann. Die Saualm sei der richtige Ort für die Anstalt,
da es dort "keine Einkaufszentren gibt, wo sie einbrechen können und
die Bauern dort oben keine Drogen brauchen", sagte Dörfler.
Der verstorbene Landehauptmann Haider fand während der Veranstaltung immer wieder Erwähnung. Es gehe um ein Erbe, das nun anzutreten sei, meinte etwa Landesparteiobmann Scheuch. Auch eine Gedenkminute für den tödlich Verunglückten wurde abgehalten.