FPÖ-Parteitag

Die große Strache-Show

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Der FP-Chef möchte der nächste Bundeskanzler werden.

Er hatte sich minutiös auf seinen großen Auftritt vorbereitet. Ganze 90 Minuten redete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vor seinen Delegierten in der Grazer Stadthalle.
Strache – der mit 94,36 Prozent zum neuen alten FPÖ-Obmann gewählt wurde – hatte eigentlich nur zwei Botschaften: Er wolle der nächste „Bundeskanzler“ werden und habe „100 Persönlichkeiten“, die „ministrabel“ seien.

FPÖ-Parteitag



Beim 30. FP-Parteitag zog er deshalb um 10.15 Uhr – genau der einstigen Inszenierung Jörg Haiders folgend – wie ein Kanzler mit Fahnenträgern und Hunderten Claqueuren ein. Und sandte dann mit dem Totengedenken samt altem Soldatenlied – „Ich hatte einen Kameraden“ – eindeutige Signale an Burschenschafter und nationale Kameraden.

In seiner Fidel-Castro-ähnlichen Rede versuchte er hingegen „weitere Kreise“ an­zusprechen. Faymann und Spindelegger seien die „dunkle Seite der Macht“ (wie die Bösen aus „Star Wars“), gehörten abgewählt.

Der Ober-Blaue zählte dann nicht nur endlos alle aktiven Minister und ihre angeblichen „Fehlleistungen“ auf – „unfähiger Verteidigungsminister, der Heer zerstören will“, „Spindelegger, ein Mann ohne Eigenschaften“, SP-Sozialminister „Hundstorfer, ein eiskalter Minister“ – sondern auch die „vielen Minister, die wir hätten“: Unter anderem nannte er seinen Vertrauten Kickl, Harald Stefan, Barbara Rosenkranz, Barbara Kappel – ­alle seien potenzielle FP-­Regierungsmitglieder.

Die Auflistung wurde selbst einem Teil seiner blauen Schäfchen zu viel, die nach 30 Minuten lieber bei Kaffee und Bier den Demonstranten vor der Stadthalle lauschten. Daran, dass Strache 2013 Kanzler wird, glaubten gestern übrigens wenig Blaue: „Wenn wir Nummer eins werden, finden wir ja keinen Koalitionspartner“, sagte ein Spitzenblauer. (isa)

SPÖ und FPÖ erstmals gleichauf

In der Gallup-Umfrage der letzten Woche schafft die Strache-FPÖ erstmals den Gleichstand mit der Faymann-SPÖ. Beide Parteien liegen mit je 27 % auf Platz 1 – und haben in den Rohdaten (800 Interviews) gleich viele deklarierte Wähler.
Allerdings liegt Faymann in der „Kanzlerfrage“ mit 25 % ganz klar voran. Strache wollen nur 16 % als Kanzler.

Stark aufgeholt hat VP-Chef Spindelegger, den schon 22 % als Kanzler wollen.

Die ÖVP stagniert allerdings in der Sonntagsfrage weiter bei nur 24 % – abgeschlagen auf Platz 3. Auch die Grünen stagnieren bei nur 15 %.

Als Koalition hätte deshalb wieder Schwarz-Blau eine Mehrheit – ebenso schafft die Große Koalition gerade noch 51 %.

Keine Chance gibt es vorerst für Rot-Grün mit nur 42 %.

Lesen Sie den Live-Ticker zum FPÖ-Parteitag auf der nächsten Seite >>

Die große Strache-Show
© oe24

Jetzt schlägt Kurzmann den "lieben Kameraden und Kameradinnen Strache zur Wiederwahl vor"
 

15.19h: Strache freut sich im ÖSTERREICH-Gespräch über "überwältigendes Ergebniss". Er habe keine einzige Gegenstimme erhalten.

14.45h: Stelvertreter: Gudenus, Harald Stefan, Manfred Hainbuchner und Barbara Rosenkranz einstimmig gewählt...

FPÖ-Parteitag

14.20h: Strache: "Bedanke mich für euer Vertrauen"

14.15h: Strache kehrt in Saal zurück. Fahnenträger um ihn. Strache mit 94,36 Prozent gewählt.

14.15h: Die FPÖ hat sich auf ihrem Parteitag am Samstag in Graz ein neues Parteiprogramm verpasst, welches laut Obmann Heinz-Christian Strache "wesentlich komprimierter" ausgefallen ist. Zu Beginn stehen zehn Leitsätze, laut Strache "zehn freiheitliche Gebote". Im Folgenden der Originaltext:

   1.   Freiheit gilt uns als höchstes Gut. Seit der bürgerlichen Revolution von 1848 dient unser Streben dem Ringen nach Freiheit und ihrer Verteidigung überall dort, wo Erreichtes wieder bedroht wird.

   2.   Wir sind dem Schutz unserer Heimat Österreich, unserer nationalen Identität und Eigenständigkeit sowie unserer natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtet.

   3.   Die Freiheit der Bürger wird gewährleistet und geschützt durch den freiheitlichen Rechtsstaat und eine echte Solidargemeinschaft.

   4.   Die Familie als Gemeinschaft von Mann und Frau mit gemeinsamen Kindern ist die natürliche Keimzelle und Klammer für eine funktionierende Gesellschaft und garantiert zusammen mit der    Solidarität der Generationen unsere Zukunftsfähigkeit.

   5.   Wir fördern Leistung in einer Marktwirtschaft mit sozialer Verantwortung, schützen das Privateigentum und stehen für eine gerechte Aufteilung von Beiträgen und Leistungen für die Allgemeinheit.

   6.   Das öffentliche Gesundheitswesen dient den Staatsbürgern zur bestmöglichen medizinischen Vorsorge,  Versorgung und Pflege.

   7.   Österreich hat sein Staatsgebiet mit allen Mitteln zu schützen, seine Neutralität zu wahren und seinen Bürgern Schutz und Hilfe in allen Bedrohungsszenarien zu gewähren.

   8.   Umfassende Bildung, freie Wissenschaft sowie unabhängige Kunst und Kultur sind Voraussetzung für die Entfaltung einer Gesellschaft.

   9.   Österreichs Rolle in der Welt hat von humanitärer Verantwortung, Selbstbewusstsein und der Wahrung österreichischer Interessen getragen zu sein.

   10.   Ein Verbund freier Völker und selbstbestimmter Vaterländer ist Grundlage unserer Europapolitik und unserer internationalen Kontakte.
 

14.10h: Strache redet nun während Stimmen gezählt werden draußen mit Delegierten. Jetzt werden alle wieder in den Saal gerufen.

13.42h: Die Damen und Herren der Bundesgeschäftsstelle fehlen. Delegierte wissen nicht wo sie Stimmzettel abgeben sollen.

13.39h Demonstarnten ziehen jetzt von Stadthalle in die Grazer Altstadt skandieren "ant-faschista". Delegierte werden indes zur Wahl in den Saal zurückgerufen.

13.23h: Momentan redet Johann Gudenus und zieht "gegen Multi-Kulti" her

13h: FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat am Parteitag der Freiheitlichen in Graz eine klare Kanzleransage gemacht. "Ja, ich stelle den Anspruch, denn ich bin davon überzeugt, ein besserer Kanzler für Österreich zu sein, als dieser Herr Werner Faymann", sagte er vor den rund 600 Delegierten. Um Regierungstauglichkeit zu demonstrieren, stellte Strache auch sein "Zukunftskabinett" vor und kündigte abermals an, als Kanzler zuerst die Zahlung der EU-Beiträge einzustellen.

12.50h: Strache hat über 1.30h geredet. Sehr viele Delegierte verlassen nun den Saal. Als nächstes kommt der Finanzbericht...

12.48h: Strache ruft Delegierten: "Danke ".

12.44h: Vortrag ist aus . Applaus und Standing Ovations für Strache.

12:42h: Kündigt nun neues "Grundsatz-Programm" mit 300 Seiten an. Möchte "jene, die heute noch skeptisch sind oder Nichtwähler sind, für uns gewinnen." "Größte Gruppe sind derzeit Nichtwähler. Sie will ich für uns überzeugen und gewinnen. Dann können sie mit uns rot-schwarze Konkursregierung überwinden." das FP-Programm trage die Überschrift "Österreich zuerst" - wie das anti-ausländervolksbegehren von Jörg Haider aus dem Jahr 1993...
"Menschen werden Tage der Wut und des Zorns bei der nächsten Wahl aussprechen."
Schlusssatz:"Wir sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Während SP und VP am Rand stehen. Wir sind letzte und einzige rot-weiß-rote zukunftshoffnung. Glück auf".
 

12.40h: Strache versucht nun seine Partei zu motivieren sich nicht auf Umfragen auszuruhen. "Nächste Wahl ist keine gmahte wiesn"

12.29h: Strache:"Werde als zweiter sicher nicht Nummer drei zum Kanzler machen"... Er meint wie 2000 Haider Schüssel zum Kanzler machte.... Applaus
 

12.36: Bekennt sich zu den "neuen" zehn Grundsätzen der FPÖ.

12.35h: Strache bekennt sich nun zur "deutschen Kultur- und Volksgemeinschaft" Applaus.

12.34: Strache:"Die anderen haben Kriegserklärung gegen die FPÖ gemacht. Wir geben Liebeserklärung an Österreicher ab"

12.32h: Vor der Stadthalle wird die extrem Rechte Zeitschrift "Aula" verteilt... Grün-Mandatar Öllinger diskutiert weiter mit Demonstranten. Eine "Steirerin,die sich blaue mal anschauen wollte", zeigt mir T-Shirt, das vom Ring freiheitlicher wirtschaftstreibenden verteilt wurde. "Made in Haiti. Zeigt,dass die für Ausbeutung stehen"

12.25h: Einige Delegierte stehen an der Theke trinken Bier und meinen" dann gibt's ja noch die ganzen Anträge. Der Parteitag dauert ewig". Strache redet inzwieschen weiter im Saal über seine Minister

12.15h: Straches Rede dauert an... Einige Delegierte sind raus gegangen. Strache listet weiter seine Minister auf...

12.03h: Jetzt ist Finanzministerin Fekter dran, die für "Milliarden-vernichtungsaktionen verantwortlich" sei. FP-Kandidaten für den Posten des Finanzminister seien:"Barbara Kappel, Johannes Hübner, Reinhard Pisec"

12.00h: Strache: "Förderung in eigene Familien statt in Zuwanderung finanzieren. Ich will als Kanzler dafür Sorge tragen, dass kein junger Mensch ohne Arbeit ist!
Die Mindestsicherung ist größte asoziale Handlung dieser Regierung"

Er meintt: Regierung würde Familien im Stich lassen. Herbert Kickl, Norbert Hofer, Christian Ragger, Barbara Rosenkranz, Anneliese Kitzmüller oder Monika Mühlwert, hätten mehr soziale Wärme. Hundstorfer ist eiskalt." er habe "Pflegegeld gekürzt"...
 

11.54h: Strache: "Wir müssen Verhandlungen mit der Türkei abbrechen." Tosender Applaus. "auch über Türken in Österreich muss Klartext geredet werden. Wer sich bei uns nicht einlebt, hat bei uns nichts verloren"
Jetzt zieht er über Sozialminister Hundstorfer her....

11.53h: Spindelegger "arbeitet mit unserem unfähigen Verteidigungsminister und Wehrdienstverweigerer Darabos an der Zerstörung des Bundesheeres. Unserer Johannes Hübner wäre besserer Verteidigungsminister genau so wie Johann Gudenus oder Peter Fichtenbauet.
 

11.52h: Vor der Stadthalle hält nun Grün-Mandatar vor Demonstranten eine Rede.

11.50h: Strache: "Nächste Wahlauseinandersetzung wird zwischen Faymann und mir sein"
Jetzt ist Kritik an Spindelegger dran, der "ein Mann ohne Eigenschaften" sei... "Wenn wir Faymann und Spindelegger ersetzen, wird es eine Erlösung für Menschen sein"
"Wir sagen ja zu Europa, aber nein zu einem zentralistischen Superstaat".
 

11.45h: Wie in ÖSTERREICH bereits angekündigt, will Strache "nur noch zehn statt 14 Minister und zwei statt vier Staatssekretäre." Er behauptet nun, dass er "hundert Leute für Ministerposten hätte..." Warten auf Namen...
 

11.40h: Jetzt listet Strache von Faymann abwärts alle auf. "Faymann hat keine Botschaft, außer: Fürchtet auch vor FPÖ".

11.35h: Jetzt macht sich Strache über Rot-Schwarze "Versager" in Regierung lustig und behauptet:"Neben mir und hinter mir, sind viele Persönlichkeiten, die die Verantwortung weit besser tätigen könnten als heutige Rot-Schwarzen Minister".

11.34h: Jetzt zieht Strache über Österreich-Gespräche zur Verwaltungsreform her und erklärt erneut, dass "man ja da fast schon Antidepressiva" brauche.

11.29h: Strache: "Genau deshalb müssen wir ORF aus Umklammerung und Würgegriff der spö befreien. Dazu braucht es neuen unabhängige ORF-Führung". Bislang lautester Applaus.

11.27h: Strache: "Wir stehen zur Ortstafelbefragung. Bei uns zählt im Unterschied zu anderen Moral"
Strache attackiert wieder einmal Medien und SPÖ. "SPÖ Propaganda ist ein reines Lügengebäude. Die SPÖ hat gerne mit uns verhandelt. Wird Faymann jetzt Ostermayer, der mit uns verhandelt hat aus Partei rausgeschmissen". "Aber das wird verschwiegen und lieber andere Propaganda zum schaden des Landes gemacht von Seiten der Linken.So wie zuletzt Propaganda von Vertretern des Rotfunks sich als Nestbeschmutzer ausgezeichnet hat"

11.24h: Strache: "Regierung recycelt alle paar Monate ihre alten Ankündigungen. Weil wir es besser machen wollen, reagieren Regierungsleute mit Schimpfereien. Wir haben die Lösungskompetenz,wie bei der Ortstafellösung"
 

Die große Strache-Show
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Strache mag Begriff "Schattenkabinett" nicht. "Finster ist es bei Faymann und Spindelegger. Da ist die dunkle Seite der Macht. Da muss man fast Anti-Depressiva nehmen. Ich will Rot-Weiss-Rotes Zukunftskabinett."

11.15h: Strache: "Die Grünen machen nur Oppositionspolitik gegen uns. Die Regierung will uns den Mund verbieten und versucht Politjustiz gegen uns anzuwenden"

11.14h: Strache: "Wir treiben Regierung vor uns her. Rote und Schwarze sind regierungsunfähig - die FP hat nicht nur richtige Themen, sondern wir haben auch die besseren Persönlichkeiten als Rot-Schwarze Regierungsversager".
 

11.10h: Strache rechnet vor dass "Wir alleine zehn Mio. Euro an Zinsen zahlen müssen. Die Regierung zockt mit unserer Zukunft. Wir sind auf einem Irrweg"

11.07h: Strache: "Rot- Schwarze System Parteien verschleudern Geld für Banken und Spekulanten".

11.04h: Strache: "Rot und Schwarz agieren als EU-Sekte.

11.03h: Strache: "Wenn wir die Unfähigkeit der Regierung nicht überwinden, werden wir in den Abgrund stürzen"

11.02h: Applaus und Bravo-Rufe für Strache.

11.01h: Strache: "Wir sind am Sprung zur bedeutensten Partei - dies bedeutet harte Arbeit für uns".

11.00h: Strache: "In manchen Umfragen kratzen wir bereits an 30% - Ja ich will FPÖ zur stärksten Kraft machen".

11.00h: Jetzt redet Strache und erzählt wie er 2005 die FPÖ "gerettet habe".

10.58h: Kleines Grüppchen Demonstranten spielt unverdrossen Hip-Hop während FP drinnen weiter macht.

10.57h: Sehr strenge privat Security in Stadthalle verlangt von allen Ausweisen.

10.54h: Video wird eingespielt mit Landespartei-Chefs die Strache loben.

10.50h: Isabelle Daniel: "Kartnig erklärt mir, dass er für die Werbung hier verantwortlich ist... Er ist für Plakat-Affichierung verantwortlich. Er ist Geschäftsmann, der für alle Partein affichiert".

10.45h: Totengedenken aus.

10.40h: Jetzt singen Strache und Co beim Lied mit.

10.38h: Jetzt Strache am Pult und Totengedanken. Bilder der verstorbenen Blauen werden eingespielt. Im Hintergrund wird ein Soldaten-Lied gespielt. Das Lied heißt "Ich hatte einen Kameraden" und ist ein umstrittenes Soladatenlied.

10.37h: Kurmann erklärt dass "FP bei nächste Wahl Nummer Eins werden will".

10.36h: Extrem dichte an schlagenden Burschenschaften anwesend.

10.34h: Altbürgermeister Götz hat delegierte begrüßt.

10.33h: Kurzmann hat bei Begrüßung Wiener FPÖ und damit Obmann Strache vergessen. Er entschuldigt sich unter Gelächter.

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Delegierte stehen auf und klatschen...

10.30h: Hannes Kartnig ist da und steht ganz hinten im Saal.

10.30h Er und Landeschefs sitzen jetzt am Podium. Er bittet alle Delegierten Abschnitte zu nehmen um wählen zu können.

10.28h: Kurzer Applaus Strache eröffnet 30. Parteitag

10.27h Strache umringt von seinen Landeschefs kommt rein. Deutsche Schnulzen werden gespielt

10.24h: Jetzt kommt Strache umringt von Fahnenträger in Stadthalle rein

10.22h: Herbert Kickl steht mit Fahne vor Stadthalle

10.20h: Strache hat dunkelblauen Anzug an und dunkelrote Krawatte. Ungewöhlich förmlich für ihn

10.18h: Jetzt begrüßt er Kapelle. Demonstranten haben nicht bemerkt dass er schon da ist. 

10.17h: Strache küsst artig weibliche Delgierte vor Stadthalle und lässt sich freudigst fotografieren

10.15h: Delegierte und Fotografen umringen ihn

10.15h: Jetzt ist Strache da

10.15h: Auch Kurt Scheuch und andere FPK-Delegierte sind im Saal

10.10h: Einige Delegierte haben bereits im dunklen, blau beleuchteten Saal Platz genommen. Medien müssen hinten in einem abgesperrten Teil Platz nehmen.

10.08h: Deligierte "freuen sich über neue Umfrage, in der wir Nummer 1 sind". Stimmung derzeit trotzdem matt 

10.07h: Delegierte und Blasmusik warten auf Strache

10.00h: Parteitag sollte um 10h beginnen. Strache wird sich an sein Vorbild Jörg Haider halten und mindestens 15 Minuten zu spät erscheinen.

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Freiheitliche Delegierten aus Bundesländern kommen mit Bussen an. Blasmusikkapelle versucht lauter als kleine Demogruppe zu sein, die "Widerstand" schreit.

9.50h: Sehr viele Delegierten sind in Dirndl und Tracht

9.45h: Jetzt erscheint gerade der braun gebrannte Kärntner FPK-ChefUwe Scheuch mit EU-FPn  Mandata Andreas Mölzer

9.40h: Demonstranten skandieren: "FPÖ vertreibe! Es gibt kein recht auf Nazipropaganda". Von der FPÖ sind erst wenige da. Strache selbst frühstückt noch im Hotel Weizer in Graz.

9.30h: Demonstranten spielen laut deutschen HipHop und haben damit blaue blasmusikkapelle verscheucht...

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Von Graz aus will Strache einen zweijährigen Siegeszug ins Kanzleramt nach Wien antreten. Heute, vor knapp 700 Delegierten beim FPÖ-Parteitag, wird Strache erklären: „Ich will Kanzler werden.“ Dies bestätigte Strache gestern ÖSTERREICH. „Faymann gegen meine Person – das wird das Duell der nächsten Nationalratswahl“, sagt er im Interview (siehe rechts).

Kanzler Strache? Angesichts der Umfragewerte – die FPÖ liegt mit der SPÖ derzeit gleichauf bei 27 % – keine unlösbare Aufgabe.

Nur mehr 10 Minister und zwei Staatssekretäre
Und um seine Regierungsfähigkeit zu unterstreichen, wird Strache sein „Schattenkabinett“ präsentieren. ÖSTERREICH-Leser kennen die Namen längst: Neben Kickl selbst (als Sozialminister) pusht der FPÖ-Chef die Wiener Gemeinderätin Barbara Kappel als Wirtschaftsministerin. Er selbst will Kanzler und Innenminister werden. Es soll nur mehr zehn Ministerien und zwei Staatssekretäre geben.

Inhaltlich bleibt Strache seinen Themen treu: Im Parteiprogramm wird wieder das Bekenntnis zur deutschen Kulturgemeinschaft festgeschrieben, im Leitantrag rechnet er mit der EU ab:

● Nord-Euro: So fordert die FPÖ einen „Nord-Euro“ der „starken und stabilen Volkswirtschaften“ – also ohne Griechen, Spanier, Italiener und Co.

● Gegen Türken: Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sollen sofort abgebrochen werden.

● Russland: Österreich solle sich außenpolitisch auf den Balkan und auf Russland konzentrieren.

● Gegen EU-Regeln: Fallen soll die Niederlassungsfreiheit für EU-Bürger.

● Runter mit EU-Beiträgen: Strache will die Nettobeitragszahlungen senken.

● Gegen Zuwanderer: Hier soll die „Notbremse“ gezogen werden, also: künftig null Zuwanderung.

FPÖ-Chef Strache im ÖSTERREICH-Interview:

ÖSTERREICH: Werden Sie heute den Kanzleranspruch stellen?

HC Strache: Ja, es geht um den Vergleich zwischen Faymann, der ein Fossil ist, ein Apparatschik, und der FPÖ. Wir brauchen einen Regierungschef, der aus einem anderen Holz ist als Faymann und der Dampf machen kann. Und dem das rot-weiß-rote Hemd näher ist als die Zwangsjacke der EU

ÖSTERREICH: Ist das jetzt ein Kanzleranspruch?

STRACHE: Ja, Werner Faymann und meine Person – das wird das Duell der nächsten Nationalratswahl, und ich sage ganz klar: Ja, ich werde ein besserer Kanzler sein. Unter einem Kanzler HC Strache wird nicht alles gut, aber vieles besser und gerechter werden. Ich stelle den Anspruch, der bessere Kanzler zu werden.

ÖSTERREICH: Wollen Sie dazu auch Innenminister werden?

STRACHE: Natürlich wäre ich ein besserer Innenminister als die jetzige. Ich werde darstellen, dass wir eine Vielzahl an besseren Ministern hätten für jedes Amt. Wenn ich Kanzler bin, werde ich auch die Ministerämter reduzieren. Dann wird es nur noch zehn Ministerien und zwei Staatssekretäre geben.

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