98 und damit mehr als jede fünfte oberösterreichische Gemeinde ist noch untätig.
Der oberösterreichische Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) hat heute eine Liste der Gemeinden veröffentlicht, die bisher keine Flüchtlingsquartiere bereitgestellt haben. 98 und damit mehr als jede fünfte oberösterreichische Gemeinde ist noch untätig. Mit aktuell 12.438 Asylquartierplätzen fehlen in Oberösterreich für die Erfüllung der Bundes-Unterbringungsquote aktuell rund 1.000 Plätze.
Aufholpotenzial im Innviertel
Von den 442 oberösterreichischen Gemeinden haben mit Stichtag 11. Jänner 289 Orte Asylwerber untergebracht. Anschober nannte als Positivbeispiele am Freitag in einer Pressekonferenz die Bezirke Perg und Eferding, während hingegen das Innviertel noch Aufholpotenzial habe. Die im Internet abrufbare Landkarte mit allen Gemeinden mit deren Gesamtzahl der Quartierplätze von Land und Bund und dem Anteil der Asylwerber in Relation zur Einwohnerzahl werde einmal im Monat aktualisiert.
Die Schwarze Liste zum Downloaden
Neben den Quartiersplätzen für Asylwerber in der Grundversorgung gibt es in Oberösterreich noch bis zu 3.900 Plätze in Transitquartieren. Anschober kritisierte, dass diese jedoch vom Bund nicht in die Quote eingerechnet werden.
55 Gemeinden sind in unmittelbarer Vorbereitung für Quartiere, die in nächster Zeit eröffnet werden sollen. Im Herbst hatten noch 220 Gemeinden keine Asylquartiersplätze, freute sich Anschober über die "neue Dynamik" und erhofft sich "noch mehr Unterstützung und Schwung" durch einen neuen "Masterplan Asylquartiere", der im Februar präsentiert werden soll.
Mittlere und kleine Gemeinden
Die noch untätigen Orte seien häufig mittlere und kleinere Gemeinden, wo die Bereitstellung von Quartieren oft sehr schwierig sei. Anschober möchte daher die Errichtung von mobilen Wohneinheiten noch forcieren, wofür die Gemeinden nur ein leer stehendes Grundstück zur Verfügung stellen müssten. Daneben sieht der Asyl-Landesrat noch "großes Potenzial" bei den "vielen leer stehenden Büroflächen in Oberösterreich".
Weiters sei auch ein "Masterplan Integration" in Vorbereitung, der im zweiten Quartal 2016 präsentiert werden solle. Dafür seien laut Anschober auch die Ressorts Bildung, Wohnen und Wirtschaft wesentlich. So wie es bei der Schaffung von Quartieren Regionalität brauche, möchte Anschober auch "dezentral bei der Integration bleiben" und den Menschen in ländlichen Gemeinden eine Perspektive bieten.