Martin Thür sagte den Django-Rücktritt ziemlich genau voraus.
Reinhold Mitterlehner, der am Mittwoch seinen Rücktritt von allen politischen Funktionen bekannt gegeben hat, war der 16. Obmann der Volkspartei seit 1945. Er ist seit dem Rückzug von Langzeit-Parteichef Wolfgang Schüssel im Jahr 2007 bereits der vierte ÖVP-Chef, den die Partei innerhalb von zehn Jahren verbraucht hat.
Mitterlehner will kommenden Sonntag (14. Mai) die Obmannschaft offiziell zurücklegen. Keine drei Jahre lang hat er in der Zwickmühle von Koalitionstreue und Abgrenzungsbemühungen zur SPÖ durchgehalten, erschwert durch Profilierungsbestrebungen der eigenen Parteigänger und den Obmanngelüsten von Sebastian Kurz.
Am Mittwoch ging ein Tweet von Martin Thür aus dem Jahr 2015 die Runde. Dieser hatte damals geschrieben, dass die VP-Chefs im Durchschnitt 919 Tage im Amt bleiben. Mitterlehner müsste daher am 15.5.2017 zurücktreten.
Im Schnitt war jeder VP Chef seit Schüssel 919 Tage im Amt. Am 15.5.2017 wäre Mitterlehner dran. Vielleicht schafft er es auch schneller.
— Martin Thür (@MartinThuer) 1. Oktober 2015