Wogen um Sexismus-Tweet von Dönmez in Richtung SPD-Politikerin Chebli gehen weiter hoch.
Wien. Indes spekulieren Polit-Insider, Efgani Dönmez könne sich bald eine neue politische Heimat suchen. Der Ex-Grüne wurde ja von seiner inzwischen zweiten Partei, der ÖVP, ausgeschlossen: Kanzler Kurz warf Dönmez aus seinem Parlamentsklub.
Die Neos sind als nächste Anlaufstelle für den nunmehr „wilden Abgeordneten“ auszuschließen – sie kritisierten den Tweet über SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli aufs Schärfste. Bleiben noch FPÖ und Liste Pilz: Aus blauen Kreisen ist zu hören, dass es eine Abkühlphase in der Causa brauche. Ausgeschlossen ist ein FPÖ-Angebot an Dönmez aber nicht: Erstens heftet er sich den Kampf gegen den politischen Islam auf die Fahnen – ein blaues Leibthema. Zweitens hätte die FPÖ dann 52 Mandatare – gleich viele wie die SPÖ.
Kein Dementi. Auch von der Liste Pilz kommt auf ÖSTERREICH-Anfrage kein Dementi. Klubobmann Bruno Rossmann erklärt lediglich, er wolle „das nicht kommentieren“. Und: „Das ist bei uns kein Thema.“ Dönmez selbst war gestern für keine Stellungnahme zu erreichen.
Auszahlen würde sich der Wechsel allemal: Die 50.000 €, die die ÖVP durch Dönmez’ Rauswurf verliert, gingen an FPÖ oder Liste Pilz.
Bißmann und Franz befetzten sich zur Causa Dönmez
oe24.TV: Was sagen Sie zum Tweet von Efgani Dönmez?
Martha Bißmann: Das ist eine Entgleisung, die sich ein Parlamentarier nicht leisten darf. Dass die ÖVP ihn ausgeschlossen hat, war richtig. Jetzt sollte er selbst die Konsequenz ziehen und zurücktreten.
Marcus Franz: Ich sehe das anders. Was wir erleben, ist ein digitaler Lynch-Mob. Das ist völlig überzogen.
oe24.TV: Darf man so etwas denn schreiben?
Franz: Ja, wenn man aus einer Emotion heraus agiert. Alle kritisieren Message-Control, dann kommt einer und agiert menschlich ...
Bißmann: Also bitte, Sexismus ist nicht menschlich!